Mit dem Start-Ziel-Sieg zu seinem 800-m-Gold ist beim in Sempach wohnhaften Thurgauer Rollstuhl-Profi Marcel Hug der Knoten geplatzt. Auch im Marathon zum Abschluss der Paralympics von Rio fährt der 30-Jährige von Beginn weg volles Rohr.
Bloss ein «Gschpänli» der vergangenen zehn Tage kann mithalten. Der Australier Kurt Fearnley hat bereits bei den Rennen auf der Bahn immer auf Hug gesetzt und sich stets wie ein Schatten ans Hinterrad des Schweizers geklebt.
Auf diese Art fährt das Duo im Marathon der gesamten Konkurrenz bereits nach fünf Kilometern davon. Marcel und der fünf Jahre ältere Aussie wechseln sich in der Führungsarbeit ab und distanzieren die Gegner bereits bis zur Streckenhälfte um zwei Minuten und mehr.
Im Ziel sinds fast vier Minuten. Mit einem Durchschnittstempo von über 30 km/h haben die zwei Verrückten die 42,195 Kilometer abgespult. Hug gewinnt nach diesem «Höllen-Rennen» schliesslich den Spurt. Und holt sein zweites Rio-Gold.
Das wollen auch die Frauen wiederholen. Aber Manuela Schär (6.) und Sandra Graf (8.) werden im Finish geschlagen.