Obwohl das Nationale Olympische Komitee des Kosovo bereits 1992 gegründet wurde, berechtigte das Internationale Olympische Komitee dem Kosovo erst Ende 2014, eigene Athleten ins Rennen zu schicken.
Deshalb lief Judoka Majlinda Kelmendi bei den Olympischen Spielen 2012 in London für die albanische Flagge auf. In Rio darf die 25-Jährige nun die kosovarische Delegation bei deren Premiere als Fahnenträgerin anführen.
Ohne den anderen sieben Athleten zu nahe treten zu wollen – aber wer sonst sollte in Frage kommen? Kelmendi ist zweifache Welt- und Europameisterin, gehört zu den erfolgreichsten Sportlerinnen des Balkanstaates. Für sie selbst ist der Einmarsch mit der Kosovo-Flagge ein Traum, wie sie gegenüber dem heimischen Fernsehen sagt.
Ein weiterer Traum wäre, die erste Medaille für den Kosovo zu holen. Der brasilianische Austragungsort verspricht auf jeden Fall gutes: 2013 wurde Kelmendi in Rio zum ersten Mal Judo-Weltmeisterin. Ob ihr nun – drei Jahre später – an gleicher Stelle der Olympia-Coup gelingt?