Blau, Gelb, Schwarz, Grün und Rot: Simon Ammann hängt an den olympischen Ringen. Fünf sind es insgesamt, sie symbolisieren laut Erfinder Pierre de Coubertin die Kontinente. Für unseren Doppel-Doppel-Olympiasieger reichen sie aber nicht aus! Denn: Simon Ammann steht in Pyeongchang vor seinen sechsten Spielen. Das ist Rekord – kein Schweizer war bei Olympia öfter dabei. Simon, unser Herr der Ringe!
«Dass ich nochmals hier sein darf, ist eine Riesenchance und wirklich cool», so der 36-Jährige. Tatsächlich verschwendete Ammann vor vier Jahren und dem bitteren Abschneiden in Sotschi (Russ) keine Gedanken daran – die Ränge 17 und 23 wirkten wie Schläge ins Gesicht.
Schnee von gestern
Nie hätte er gedacht, eines Tages erneut die olympische Bühne zu betreten. «Zu 99 Prozent werde ich in Pyeongchang nicht mehr dabei sein», erklärte er damals. Schnee von gestern. Und heute? «Etwas Ähnliches sage ich nicht mehr – einfach darum, weil ich mich auf die Gegenwart konzentrieren will.»
Doch wie stehen die Chancen, dass Ammann nach Salt Lake City (2002) und Vancouver (2010) nochmals zwei Goldmedaillen holt? Sie sind klein. Man könnte auch sagen: verschwindend klein. Dafür sind die Resultate des zweifachen Familienvaters in diesem Winter zu schwach. «Ich hätte auch lieber ein Paar Siege auf dem Konto.» Ammann weiss: «Es braucht zwei fantastische Sprünge, um an den Traum heranzukommen.» Wie dieser genau aussieht, verrät er nicht – man kann ihn sich vorstellen.
Dank Petrus zur Medaille?
Vielleicht darf «Aussenseiter» Ammann im Medaillenkampf ja auf einen Verbündeten zählen: den Wind. Dieser ist in Pyeongchang unberechenbar. «Es wird wohl ein Zufallswettkampf werden. Das ist gut für mich, denn ich bin etwas weg von den Besten.»
Alles auf Petrus abwälzen muss Ammann aber nicht. Nein, er ist auch gut drauf. Nicht nur der dritte Rang beim Skifliegen am Kulm (Ö) Mitte Januar ist dafür Beweis, sondern auch seine Olympia-Vorbereitung in Sapporo (Jap). Dort trainierte er letzte Woche abgeschieden und bei perfekten Bedingungen. Cheftrainer Ronny Hornschuh: «Simons Formkurve zeigt klar nach oben, am Tag X ist alles möglich!»
Gleichauf mit Stückelberger
Doch egal, was passiert: Ammann wird mit dem Springen am Samstag (Quali heute, 13.30 Uhr MEZ) mit Dressurreiterin Christine Stückelberger (sechs Teilnahmen zwischen 1976 und 2000) gleichziehen. Kalt lässt ihn das nicht. «Meine ganze Geschichte an Olympia mit den Auf und Abs wird mir immer mehr bewusst.» Er hofft auf ein neuerliches – vielleicht finales – Auf.
Im Februar finden in Südkorea vom 9. bis 25. Februar die 23. Olympischen Winterspiele statt. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen rund um das Grossereignis in Pyeongchang: Zeitplan, Sportarten, TV-Übertragung und alle Schweizer Athleten.
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Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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