GOLD: Ester Ledecka
SILBER: Anna Veith +0.01
BRONZE: Tina Weirather +0.11
4. Lara Gut +0.12
9. Michelle Gisin +0.46
So etwas hat die Ski-Welt noch nie gesehen! Ein Olympia-Drama – dramatischer als jeder Epos von Shakespeare, Schiller und Goethe zusammen. Die Tschechin Ester Ledecka – notabene zweifache Snowboard-Weltmeisterin – wird Olympiasiegerin im Frauen-Super-G 2018.
Der Reihe nach. Top-Favoritin Lara Gut donnert mit Nummer 5 ins Tal von Jeongseon, geht in Führung. Im Ziel schüttelt die Tessinerin den Kopf, ist nicht restlos zufrieden. Als nächste kommt Tina Weirather. Die Liechtensteinerin klaut Gut die Führung – wegen einer winzigen Hundertstelsekunde. Lara weint bittere Tränen im Zielraum, Papa Pauli tröstet, schliesst sie in die Arme. Hat Lara den Olympia-Sieg um 1 Hundertstel verpasst? NEIN! Es wird alles noch viel dramatischer. Mit Nummer 13 ist Sofia Goggia super unterwegs, dann schlägt es sie aber zusammen – und die Italienerin ist raus aus dem Medaillenkampf. Anders Anna Veith. Die Titelverteidigerin bringt das Ding runter, Österreich nimmt die nächste Goldmedaille ins Visier. Gleich danach flitzt Michelle Gisin los. Die Engelbergerin mit einem Wahnsinnslauf, liegt zwischenzeitlich 4 Zehntel voraus, vergibt Edelmetall auf den letzten Metern. Veith schnauft durch, die Ski-Schweiz rauft sich die Haare.
Alle sind sich sicher: Veith hat Gold, Weirather Silber, Gut Bronze. Nicht so eine gewisse Ester Ledecka. Die Tschechin mit der Nummer 26 hält oben mit und liegt bei der letzten Zwischenzeit plötzlich vorne. Im Ziel leuchtets grün – 1 Hundertstel schneller als Veith. Und Lara purzelt vom Podest.
Ledecka, wer? Die Tschechin fährt ins Ziel ein. Merkt erst später, dass sie Olympia-Siegerin ist. Der Kameramann muss es ihr sagen. «Ich dachte, das sei ein technischer Fehler», so Ledecka zu SRF. Verrückte Bilder. So etwas gabs noch nie – und wirds wohl nie wieder geben. (rab)