Keine Medaille für Cancellara und Co.
Belgier Van Avermaet profitiert von Sturz-Drama

Der Belgier Greg van Avermaet krallt sich Olympia-Gold im Strassenrennen von Rio (237,5 Kilometer). Sébastien Reichenbach ist als 19. der beste Schweizer.
Publiziert: 06.08.2016 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:30 Uhr
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Greg van Avermaet heisst der Rad-Olympiasieger von Rio.
Foto: Reuters

Hochspannende Schlussphase beim Strassenrennen in Rio!

Elf Kilometer vor dem Ziel rasen Vincenzo Nibali (Italien), Sergio Henao (Kolumbien) und Rafal Majka (Polen) die letzte Abfahrt des Tages runter. Es scheint, als würden sie die Medaillen unter sich ausmachen. Dann passierts: Nibali und Henao stürzen. Majka bleibt auf dem Rad – und hat jetzt den Olympia-Sieg vor den Augen.

Doch Greg van Avermaet (Belgien) und Jakob Fuglsang (Dänemark) wittern ihre Chance. Das Duo schliesst kurz vor dem Ziel zu Solist Majka auf. BMC-Profi Van Avermaet behält im Sprint klar die Oberhand, gewinnt Gold. Silber geht an Fuglsang, Majka muss sich mit Bronze begnügen.

Van Avermaet strahlt im «SRF»-Interview: «Der Sprint war das Einfachste am heutigen Tag!»

Ein richtig starkes Rennen fährt Fabian Cancellara (34.). Er stellt sich voll in den Dienst von Sébastien Reichenbach (als 19. der beste Schweizer). Vor der letzten Steigung bringt er den Walliser mit einem Kraftakt nochmals heran ans Feld mit den Favoriten.

«Ich bin eigentlich zufrieden und habe vor allem Selbstvertrauen getankt», erklärt der 35-Jährige. «Auch wenn ich etwas müde bin, fühle ich mich eigentlich besser als vor dem Rennen.  Mir war voll bewusst, dass ich auf der letzten Runde keine Chance haben würde. Aber ich konnte Sébastien so lange wie möglich helfen.»

Cancellara, der in Peking 2008 schon Gold (Zeitfahren) und Silber (Strasse) gewann, ist am Mittwoch beim Zeitfahren ein ganz heisses Medaillen-Eisen. «Jetzt habe ich Zeit, mich zu erholen und bin zuversichtlich für das Zeitfahren.»

Offensiv fährt auch Michael Albasini. Er ist Mitglied der sechsköpfigen Spitzengruppe, die sich zu Beginn des Rennens bildet. «Ich wusste, dass eine frühe Fluchtgruppe meine einzige Chance ist», sagt Albasini. «Also habe ich es probiert, aber leider war die Gruppe für einen Erfolg zu klein. In den Steigungen habe ich dann schnell gemerkt, dass ich schlechte Beine habe.»

Albasini und auch Steve Morabito (technische Probleme) beenden das Rennen vorzeitig.

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