Giulias Bronze-Schmied
«Ich bin jetzt arbeitslos»

Für Giulia Steingrubers Trainer Zoltan Jordanov ist die Bronze-Medaille der perfekte Abschluss. Nach den Olympischen Spielen scheidet er aus seinem Amt aus.
Publiziert: 17.08.2016 um 04:38 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:53 Uhr
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Giulia Steingruber und ihr Trainer Zoltan Jordanov gehen jetzt getrennte Wege.
Foto: KEY
Simon Häring aus Rio de Janeiro

Streng, unerbittlich, aber gleichzeitig einfühlsam und fast schon väterlich. Das ist Zoltan Jordanov, Trainer von Giulia Steingruber (22), der ersten Schweizer Kunstturnerin, die bei Olympischen Spielen eine Medaille gewinnt. «Ich bin unglaublich stolz, dass Zoltan mein Trainer ist. Er schaut mich an und weiss, wie ich mich fühle», sagt Steingruber.

Seit sechs Jahren feilte der Ungar an seinem Rohdiamanten. Neun Medaillen bei Europameisterschaften sind das Resultat, Bronze bei den Olympischen Spielen der Schlusspunkt. Denn nun trennen sich ihre Wege. Jordanov, das steht schon seit Monaten fest, wird nach den Olympischen Spielen vom Franzosen Fabien Martin abgelöst.

«Ich wollte einen perfekten Abschluss»

«Jetzt bin ich arbeitslos», sagt er schmunzelnd. Wie Steingruber macht er Ferien. Ob er noch einmal ein Amt annimmt, lässt er offen. Sicher ist, dass er sich mit seinem Leistungsausweis keine Sorgen machen muss. Aus Giulia Steingruber hat er sowohl im Sprung als auch am Boden und im Mehrkampf eine Weltklasse-Turnerin gemacht.

Gewünscht hätten er und Steingruber sich ein besseres Ende als jenes mit der völlig verunglückten Bodenübung. «Ich wollte einen perfekten Abschluss, aber ich hatte keine Energie mehr. Vielleicht war ich auch etwas übermotiviert», sagt Steingruber. Auch Stunden später sagt sie, sei die Enttäuschung über die Leistung am Boden gross.

«Was zählt, ist die Medaille»

Aus Jordanov hingegen spricht der Stolz auf seine Athletin. Schon nach dem Wettkampf richtet er sie auf. «Klar, bist du enttäuscht, das bin ich auch. Aber was zählt, ist die Medaille», sagt er zu Steingruber. Auch für sie beginnt nun ein neues Kapitel. Eines ohne Jordanov. Es ist eine Trennung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. 

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