Hiermit erkläre ich die Olympischen Spiele 2016 in Rio für eröffnet. Mit diesen Worten gibt in der Nacht auf Samstag der interimistische Staatspräsident Brasiliens, Michel Temer (75), im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro den Startschuss zu den Sommerspielen der 31. Olympiade, der ersten in Südamerika.
Trotz Regierungs- und Wirtschaftskrise im grössten Land des Kontinents soll es ein grosses Fest werden. Fussball-Legende Pelé (75) entzündet die olympische Flamme, und ein Athlet verliest stellvertretend für die über 10'000 Olympia-Teilnehmer den Eid.
Was an der pompösen Zeremonie sonst passiert, wird streng geheim gehalten. Sicher ist, dass das ehemalige Topmodel Gisele Bündchen zum Welthit «Garota de Ipanema» durch einen «futuristischen Torbogen» die Arena betreten wird.
Berichte brasilianischer Medien, wonach Bündchen danach von einem Jungen überfallen werde, dementierten die Organisatoren heftig. Im Drehbuch stehe, es handle sich um einen Strandverkäufer, die Szene wurde inzwischen offenbar gestrichen.
Rollen übernehmen auch das populäre Transgender-Model Lea T. sowie die Schauspielerinnen Judi Dench und Fernanda Montenegro, die ein Gedicht vorlesen.
Heisse Samba-Show
Brasilien, das steht für Sommer, Sonne, Strand, heisse Rhythmen und Samba. Entsprechend wird die Eröffnungszeremonie, die rund 10 Millionen Dollar kosten soll und von einer Milliarde Menschen rund um den Globus verfolgt werden wird, inszeniert.
«Flirten ist ausdrücklich erwünscht», sagt Choreograf Steven Boyd. Vor einem Jahr kam der Amerikaner in die Olympia-Stadt und dirigiert nun eine bunte Parade von 5000 Athleten und Betreuern, 550 Freiwilligen und über 6000 Tänzerinnen und Tänzern.
Die ganz grosse Bühne gehört aber in dieser magischen Nacht und in den kommenden zweieinhalb Wochen den Athleten. Unter tosendem Applaus der 75'000 Zuschauer im Stadion drehen sie eine erste Runde. Angeführt wird die 105 Athleten umfassende Schweizer Delegation von Kunstturnerin Giulia Steingruber (22).