Farah schafft über 10 000 Meter ersten Coup
Aber Mo mags nur doppelt

Neben Usain Bolt ist auch Mo Farah in Rio unterwegs. Auch der britische Langstreckler mag mehr als einen Coup. Sein 10000-m-Sieg ist erst der Anfang.
Publiziert: 14.08.2016 um 03:13 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:15 Uhr
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Mo Farrah gewinnt über 10 000 Meter.
Carl Schönenberger aus Rio

Während sich Sprinter Bolt mit Kurzarbeit begnügt, setzt Mo aufs Krampfen. 5000 und 10000 m sind die Domäne des 33-Jährigen. Bei Olympia in London hat er diesen Doppel-Coup vor vier Jahren erstmals geschafft. Schon zweimal bei einer WM – 2013 in Moskau und 2015 in Peking –, ebenfalls zweimal bei einer EM – 2010 in Barcelona und 2014 im Letzigrund von Zürich. Höchste Zeit also, dass er das doppelte Doppel auch auf der olympischen Bühne hier in Rio richtet. Den Grundstein hat er auf der längeren Distanz schon einmal gelegt.

Es ist einer seiner typischen Zehner. Farah will möglichst lange Kraft sparen, lässt seine Gegner sich vorne müde laufen und dann schlägt er auf dem letzten Kilometer und der letzten Runde gnadenlos zu. Mit einer 56-Sekunden-Schlussrunde kämpft er den Kenianer Paul Tanui auf den letzten 100 m nieder. Sein Vorsprung im Ziel nach 27:05,17 Minuten – 47 Hundertstel.

Mo musste schnell laufen um Geburt der Zwillinge nicht zu verpassen

Irgendwie ist dem in Mogadishu (Somalia) geborenen Mo Farah die Rolle des doppelten Lottchens von Geburt an in die Wiege gelegt. Der seit seinem achten Lebensjahr in England lebende Mo hat einen Zwillingsbruder, Hassan. Dieser lebt noch heute in Mogadishu. Während Mo anfangs 90er mit zwei älteren Brüdern vor dem Bürgerkrieg in Somalia zum Vater nach England gezogen ist.

Auch Mo selbst ist Vater zweier mittlerweile 4-jährigen Töchter. Seine Zwillinge sind wenige Tage nach dem Ende der Olympischen Spiele in London zur Welt gekommen. Nur allzu gut sind die damaligen Bilder noch in Erinnerung, wie Mo 2012 den 5000er-Sieg mit seiner hochschwangeren Gattin Tania im Londoner Olympia-Stadion am Laufband-Rand feierte.

Damals musste er schnell laufen, um die Geburt seiner Mädchen nicht zu verpassen. Jetzt in Rio hat er zumindest diesen Druck nicht.

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