Der 30-jährige Thurgauer und mehrfache Schweizer Behinderten-Sportler des Jahres gewinnt in Rio das erste Edelmetall für die Schweiz.
Während an den ersten drei Wettkampf-Tagen bereits 62 Nationen auf dem Medaillen-Spiegel erscheinen, muss die Schweiz auf ihren ersten Eintrag bis am Sonntag warten.
Dass Marcel Hug im 5000er nicht vom Podest winken würde, war allerdings unwahrscheinlich. Immerhin hält er auf dieser Distanz den Weltrekord.
Doch den Gold-Traum kann auch er sich selbst und der Schweiz nicht erfüllen. Denn im Olympia-Stadion geht es nicht primär darum, wer die zwölfeinhalb Bahnrunden am schnellsten fahren kann, sondern wer sich taktisch am cleversten anstellt.
Und da hat unser Rollstuhl-Profi schon vor dem Start ein grosses Handicap: Von den zehn Finalisten kommen drei aus Thailand – Hug dagegen ist der einzige Schweizer.
Klar also, dass die Thais auf Teamwork machen und wie Hug nicht an einem hohen Tempo interessiert sind.
Während Marcel also in der Schluss-Kurve einen weiten Weg um den ganzen Fahrer-Pulk herum machen muss, zieht Prawat Wahoram den Spurt von der Spitze aus an. Nach Sydney 2000 und Peking 2008 holt er über 5000 m sein drittes Paralympics-Gold.
Aber Hug kann sich auch über Silber freuen. Im 5000er von Peking und London war er schliesslich zweimal Vierter geworden.