Das Russen-Duo ist nervös. Logisch, es geht ja auch um viel: Der Sieger im Olympia-Halbfinal der Mixed-Curler zwischen der Schweiz und Russland kann den Nagel für die Medaille schon mal in die Wand hauen – bleibt nur noch die Frage nach Gold oder Silber.
Gleich die ersten beiden Steine von Anastasia Bryzgalova und Aleksandr Krushelnitckii bleiben an der Guard hängen, hauen sie mit dem Dritten gleich weg. Der Weg ist frei für den perfekten Schweizer Start: Jenny Perret und Martin Rios führen 2:0! Doch jetzt ist auch das Doppel aus Russland wach, setzt die Schweizer unter Druck. Prompt gleichen die Russen aus – und im Schweizer Team werden erste Spannungen hörbar. «Lass mich doch einfach wischen», raunt Rios. Und später: «Du hättest einfach nichts sagen sollen. einfach ruhig!»
Es ist das bekannte Bild: Rios/Perret, einst ein Liebespaar, heute nur noch auf dem Eis im Duett, scheuen nicht davor zurück, sich gehörig die Meinung zu geigen. «Wenn es bei uns zu harmonisch ist, dann ist es nicht gut», sagt Perret. Darum wurden alle Versuche, es ruhiger angehen zu lassen, früher oder später gestoppt. «Irgendwann habe ich gesagt: Ich will den alten Rios zurück, der auch mal wütend auf mich ist oder auf den ich wütend sein kann», sagt Perret über den letzten Beruhigungsversuch in dieser Saison.
Und so werden im Schweizer Team die Wahrheiten auch im Halbfinal weiter mehr als direkt ausgesprochen – während das Russen-Duo sich zurückhaltend gibt. Der nächste Unterschied: Krushelnitckii und Bryzgalova sind immer noch ein Paar, sogar verheiratet.
Und während die Dialoge von Perret und Rios das Zeug zur Sitcom haben, geht es bei den Russen in Richtung Hollywood. «Bryzgalova sieht aus wie direkt aus einem James-Bond-Film, Krushelnitckii wie aus «The Fast and the Furious»», hat ein Reporter von «Yahoo Sports» die Sache kürzlich zusammengefasst.
Die ganze Harmonie und Filmstarappeal nützen ihnen allerdings nichts: Perret/Rios holen sich im siebten End die Führung zurück. Und dann versagt Krushelnitckii: Sein letzter Stein im achten End wird zu lang! Perret/Rios siegen! Und spielen am Dienstagmittag um die Goldmedaille!
«Ich bin etwa 20 Jahre älter geworden während diesem Spiel», sagt Jenny Perret, nachdem es vollbracht ist. «Ich war den ganzen Match lang nervös. Ich muss ja auch ein bisschen nervös sein, damit ich gut spiele. Aber nach vier Ends habe ich gesagt, ich wünschte, es wäre vorbei.»
Vorbei ist das Spiel – aber noch nicht das Turnier. «Wir dürfen uns nicht auf dieser Silbermedaille ausruhen. Jetzt wollen wir Gold!»
Gegen Finalgegner Kanada verloren die Schweizer in der Vorrunde. «Da war ich sehr schlecht», sagt Perret. «Wenn ich mitspiele, können wir da auf jeden Fall mithalten.»
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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Im Februar finden in Südkorea vom 9. bis 25. Februar die 23. Olympischen Winterspiele statt. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen rund um das Grossereignis in Pyeongchang: Zeitplan, Sportarten, TV-Übertragung und alle Schweizer Athleten.
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