In der Guanabara-Bucht vor Rio de Janeiro sollen in knapp einem Jahr Segelregatten und Surfwettbewerbe stattfinden. Grosses Problem: Das schmutzige Wasser, wo die Wettkämpfe stattfinden sollen, macht die Sportler krank!
Momentan trainieren Segler im olympischen Dreckwasser. Nach rund einer Woche sind bei einem deutschen Teilnehmer Beschwerden aufgetaucht.
Die Bilder zeigen diverse Entzündungen und einen angeschwollenen Fuss. «Ich hatte noch nie in meinem Leben Entzündungen am Bein», sagt der Segler Erik Heil (26) gegenüber der «Bild».
Schuld an den Beschwerden sei der Hafen der Marina da Gloria. «Dort fliesst unter anderem das Abwasser des städtischen Krankenhauses ungebremst hinein», so Heil weiter.
Vize-Weltmeister Philipp Buhl beklagt in der «Bild» zudem: «Der Geruch des Wassers ist weiter unangenehm, und die Brühe sieht schlimm aus.»
Das Problem der dreckigen Bucht ist nicht weiter verwunderlich. 55 Flüsse und Bäche und meist ungeklärte Abwasser fliessen in den Südatlantik. Aufgeblähte Tierkadaver sind keine Seltenheit.
Der Regierung ist es bekannt, dass die Wasserqualität besorgniserregend schlecht ist. Sie sagt dazu: «Die Situation hat sich verbessert. Bis zu den Spielen haben wir alles im Griff.»
Viel Arbeit für die Organisatoren
Wie und wann das Wasser gereinigt werden soll, ist unklar. Denn die Säuberung der Gewässer der Bucht und der Lagune (Kanu- und Ruderwettbewerbe) ist nicht die einzige Baustelle der Organisatoren.
Umweltschützer protestieren gegen den Golfplatz, der im Naturschutzgebiet Marapendi errichtet werden soll. Ausserdem gehen die Bauarbeiten an den grossen Olympia-Baustellen wie dem Park oder Athleten-Dorf zwar offiziell weiter, doch sieben Baufirmen sind aktuell in einen grossen Korruptionsskandal verstrickt.
Es wartet noch viel Arbeit auf die Organisatoren. Und um diese zu bewältigen haben sie noch genau 344 Tage Zeit. (leo)