Der olympische Unterbruch des nationalen Sportprogramms beschert auch einem Eishockeyreporter ungewohnt viele freie Abendstunden. Die Zeitverschiebung sorgt dafür, dass man sich die Spiele während der Essenszeiten morgens und mittags ansehen kann.
Aber wer an düsteren Februartagen abends nicht viel zu tun hat, kommt leicht auf dumme Gedanken, das haben seriöse Recherchen ergeben. Nein, die Rede ist nicht vom Komaschauen exotischer olympischer Randsportarten, dafür geht mir dann doch die Verzweiflung ab: Eisschnelllaufen in zwölf Varianten. Buckelpistenfahren. Doppelsitzerrodeln. Folter.
Wenn jetzt Komaschauen, dann bevorzugt im Kino: Drei Besuche, drei Mal die selbe Vorstellung. Three billboards outside Ebbing, Missouri. Lange erwartet, intensiv gekostet. Selbst bei wechselnder Begleitung und einer latenten Ablenkungsgefahr hinterlässt die schwarze Komödie tiefe Spuren, weil die Dame auf der Leinwand (Frances McDormand) alles in den Schatten stellt.
Kann man sich den Kinobesuch früh abends einrichten, bleibt danach noch reichlich Zeit um sich in einer gemütlichen Bar zu amüsieren. Nur sollte man dabei darauf achten, eine Kneipe ohne Fernseher zu erwischen: da flimmert bestimmt ein olympischer Expansionswettbewerb in Endlosschleife über den Bildschirm.
Aber das Grauen dauert auch für Freunde der gepflegten Sportunterhaltung nicht ewig: Bald wird im verdichteten Modus Ski gefahren und eben auch Eishockey gespielt.
Und wer nicht mal für Frances McDormand ins Kino mag, bei Olympia grundsätzlich in die andere Richtung sieht, jeden Barbesuch ablehnt und Eishockey ausschliesslich im Stadion verfolgt, hat nur noch eine kurze Leidenszeit vor sich: in der National League wird am 28. Februar wieder gespielt.
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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