Das meint BLICK zum Dopingfall Russland
Das IOC kann nicht anders

Nach dem McLaren-Bericht kann sich das IOC nicht länger naiv geben, meint BLICK-Redaktor Carl Schönenberger.
Publiziert: 18.07.2016 um 21:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:01 Uhr
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Wehen während Olympia in Rio keine russische Fahnen?
Foto: imago/UPI Photo
Carl Schönenberger
Carl SchönenbergerSport-Reporter

Es war naiv zu glauben, nur die russische Leichtathletik oder Russlands Wintersport sei Doping verseucht. Wenn Geheimdienst und Ministerium rund um die Winterspiele von Sotschi «getrickst» haben, machen sie das Gleiche auch andernorts.

Wenn in Moskau ein «Doppellabor» vor der Analyse im offiziellen Labor positive Dopingproben herausgefischt und ausgetauscht hat, dann tat es das nicht nur für einzelne Sport­arten, sondern global.

Nach dem McLaren-Bericht können sich auch das IOC und dessen Präsident Thomas Bach nicht länger naiv geben. Wenn Bach Null-Toleranz predigt, muss er sie auch umsetzen. Das heisst: Alle russischen Sportler von Rio ausschliessen!

Es erscheint zwar hart für jene Sportler, von denen nie ein positiver Test bekannt wurde. Kunststück – wenn ihre Proben zuvor vielleicht ausgetauscht worden sind.

Sergei Litwinow, der Weltklasse-Hammerwerfer, ist einer, der vom Rio-Bann betroffenen Leichtathleten. Gegenüber dem ARD-Dopingspezialisten Hajo Seppelt zeigte sich Litwinow vor zehn Tagen in einem Interview über seinen Ausschluss zwar wütend.

Noch viel wütender ist er aber über seine eigenen Politiker und Funktionäre. Auch jetzt sehe es noch keiner von diesen ein und gebe zu, dass im russischen Sport etwas falsch gelaufen sei. So sei ein totaler Olympia-Bann wohl das einzige Mittel für eine Besserung.

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