Brennpunkt Sion 2026
Für Biellmann wäre Olympia in der Schweiz ein Traum

Denise Bielmann (55) möchte in acht Jahren in Lausanne ihr sportliches Ziehkind Nicole Zaika bei den Olympischen Spielen betreue
Publiziert: 24.05.2018 um 21:42 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:35 Uhr
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Ex-Profi-Eiskunstläuferin Denise Biellmann unterstützt die Kandidatur von Sion 2026.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
Marcel W. Perren

Das Thermometer zeigt 28 Grad an: ­Denise Biellmann geniesst mit der jüngsten Schweizer Eisprinzessin Nicole Zaika in Lausanne an den Gestaden des Lac Léman einen herrlichen Frühlingstag. In Biellmann kommen trotzdem die Erinnerungen an ihre Eiszeit während den Olympischen Spielen 1980 in Lake Placid (USA) hoch.

«Wir haben im Olympischen Dorf in einer Anlage gewohnt, die nach den Spielen in ein Gefängnis umfunktioniert wurde. Mein Zimmer erinnerte schon damals an eine Zelle, in der die Heizung nicht richtig funktioniert hat. Ich bin deshalb jeden Abend mit Handschuhen ins Bett gegangen», erzählt die Zürcherin.

Biellmann schwärmt von Nicole Zaika

Richtig warm ums Herz wird unserer ewigen Eis-Königin, wenn sie an ihren Kürlauf in Lake Placid zurückdenkt: «Da habe ich wirklich eine sehr gute Leistung ­abgeliefert – ich habe die Kür ­gewonnen. Weil ich zuvor aber im Pflichtprogramm zu viele Punkte verloren hatte, musste ich mich in der Endabrechnung aber mit dem vierten Rang begnügen.»

Ein Jahr später wurde Denise in Hartford (USA) Weltmeisterin. Aber weil sie kurz darauf ins Profi-Lager wechselte, durfte die Frau mit der nach ihr benannten Pirouette nicht mehr bei Olympia antreten. Es spricht aber einiges dafür, dass Biellmann ein Olympia-Comeback als Trainerin wird feiern können. 

Biellmann mit ihrer Eiskunstlauf-Juniorin Nicole Zaika.
Foto: Sven Thomann

Zurzeit coacht die elffache Profi-Weltmeisterin sechs junge Läuferinnen, dazu gehört die ­Luzernerin Nicole Zaika. Die 14-jährige Tochter eines Schweizer Ingenieurs und einer Russin hat in diesem Jahr den Sprung ins Nationalteam geschafft. «Nicole meistert bereits jetzt sämtliche Sprünge dreifach», schwärmt Biellmann.

Und sie ist sich sicher, dass Olympische Spiele in der Schweiz dem Talent aus der Zentralschweiz einen zusätzlichen Schub verleihen würden. «Wenn die Kandidatur von Sion den Zuschlag für die Ausrichtung der Spiele 2026 erhalten würde, dann hätten wir in unserer Sportart bis dahin wohl auch mehr finanzielle Mittel zur Verfügung.»

Talent Nicole denkt auch schon an Peking 2022

Die olympischen Eiskunstlauf-Wettkämpfe würden in acht Jahren in der Patinoire de Malley, der Heimstätte des Lausanne HC, über die Bühne gehen. Beim Anblick dieser Halle driften bei Nicole Zaika aber auch ein paar Gedanken in den Fernen Osten ab: «Olympische Spiele in der Schweiz sind für mich ein Traum. Mein klares Ziel ist es aber, dass ich bereits 2022 bei den Olympischen Spielen in Peking antreten kann.»

Egal, wohin die Dienstreisen von Eisprinzessin Nicole führen werden – Königin Denise wird sie bis auf weiteres begleiten.

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