Schweizer Fähnchen, so weit das Auge reicht. Cervelats auf dem Grill. Rivella im Kühlschrank. Und rot-weiss-rote Kerzchen auf den Festbänken. Klar, auch am Flughafen Zürich wird der Geburtstag der Schweiz gefeiert. Doch die rund 300 Schweizerinnen und Schweizer sind nicht gekommen, um auf die Eidgenossenschaft anzustossen, sondern um Schweizer Olympioniken zu verabschieden.
37 Athletinnen und Athleten – und somit die grösste Tranche der insgesamt 106 Olympia-Teilnehmer – fliegen am Nationalfeiertag von Zürich nach Rio.
Darunter auch einige ganz grosse Namen der Schweizer Delegation: Fabian Cancellara, der Zeitfahr-Olympiasieger von Peking 2008, träumt in seiner letzten Saison der Karriere genauso von einer Olympia-Medaille wie Tennisspielerin Timea Bacsinszky. Die Westschweizerin zählt vor allem im Doppel an der Seite von Martina Hingis zu den Schweizer-Edelmetall-Anwärtern.
Und das Flugzeug nimmt noch mehr heisse Schweizer Eisen mit in Richtung Copacabana. Die Mountainbike-Queen aus der Ostschweiz, Jolanda Neff, und Kunstturn-Sternchen Giulia Steingruber haben die Koffer gepackt. «Der Abflug ist ein Startschuss ins Abenteuer. Der grösste Wunsch ist natürlich eine Medaille, aber dafür muss alles zusammenpassen», sagt Steingruber kurz vor dem Zwölf-Stunden-Flug.
Auch an Bord der Swiss-Maschine sitzen die Beachvolleyballerinnen, die Bahnfahrer, die Segler, die Schwimmer, eine Golferin und die Fechter. Darunter einer, der trotz Top-Form weiche Knie hat. «Ich habe ein bisschen Flugangst. Und bin sehr froh, wenn wir dann in Rio landen», gesteht Max Heinzer. Ganz anders sieht das sein Fecht-Kumpel Fabian Kauter: «Ich sitze gerne im Flieger und schaue mir mit meinen Jungs einen Film an – das wird sicher lustig!»
Um 22:40 Uhr hebt die Boeing 777-300ER in Kloten Richtung Rio de Janeiro ab. Mit 37 Schweizer Sportlern, die in Brasilien Heldengeschichten schreiben wollen.
Boa Sorte, viel Glück!