Nur 12 Kurven. Nur 17 Sekunden Fahrtzeit. Dann ist für Lara Gut der Olympia-Riesenslalom von Pyeongchang bereits Geschichte. Sie rutscht auf dem Innenski aus und donnert in die Fotografen. «Es ist nichts passiert, vielleicht habe ich ein paar blaue Flecken mehr. Aber das ist kein Problem.»
Die Tessinerin ist trotz des Ausfalls im Zielraum nicht zu Tode betrübt, mit etwas Galgenhumor witzelt sie gar: «Bei mir ist es gefährlich, Fotograf zu sein!»
Gut weiss genau, dass der Riesenslalom ihre momentan schwächste Disziplin ist. Darum hält sich die Enttäuschung der 26-Jährigen in Grenzen. «Ich riskiere also lieber etwas, als ins Ziel zu kommen, auf Rang 20 zu liegen und mich zu fragen: Was, wenn ich mich mehr getraut hätte? Es war das erste Mal, wo ich überhaupt wieder riskiert habe und einen Sturz in Kauf genommen habe. Damit ich kann ich besser leben.»
Bis vor einigen Tagen habe sie noch zu wenig getraut, überhaupt an ihre Riesenslalom-Grenzen zu gehen. «Heute war ich Limit – oder eben über dem Limit. Es war zu viel des Guten. Aber das ist Olympia, da muss man etwas probieren.»