Bei Gespräch Ende Dezember
Ahnte Ski-Expertin Meillards Verletzung voraus?

War Mélanie Meillard zu wenig fit? Ex-Ski-Star Maria Höfl-Riesch befürchtete schon länger eine Verletzung. Nun ist sie da.
Publiziert: 10.02.2018 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:20 Uhr
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Verletzte sich im dümmsten Moment: Mélanie Meillard.
Foto: KEY

Wie brutal ist das denn! Wenige Stunden vor der olympischen Eröffnungsfeier muss Ski-Talent Mélanie Meillard Pyeongchang verlassen, um zurück in die Schweiz zu fliegen.

Dort wird sie nach ihrer schweren Läsion im linken Knie (Riss des vorderen Kreuzbandes und Meniskusverletzung) schon bald operiert werden. «Schweren Herzens muss ich meine Teamkolleginnen und die ganze Schweizer Delegation verlassen», schreibt Meillard auf Instagram.

Ihr Sturz beim Riesenslalom-Training kommt der 19-Jährigen also teuer zu stehen. Aber: Ist Meillards Verletzung nur auf Pech zurückzuführen?

Rückblick: Im letzten Dezember trifft BLICK Maria Höfl-Riesch (33) zum Gespräch in Lienz (Ö). Neben vielen anderen Themen spricht Deutschlands beste Skifahrerin aller Zeiten auch über Meillard. Und meint: «Auf mich macht sie keinen oberfitten Eindruck, körperlich scheint sie noch Gas geben zu können.»

Zwar sei die Walliserin noch sehr jung und bereits sehr kräftig, so die dreifache Olympiasiegerin. Aber: «Man verletzt sich auch eher, wenn man konditionell nicht komplett parat ist.»

Genau dies sei ihr selbst in ihren ersten Profi-Jahren zum Verhängnis geworden, erzählt die heutige ARD-Ski-Expertin, die auch in Südkorea die Rennen im TV analysiert. «Mit 16, 17 Jahren war ich bei Trainingsläufen bereits schneller als alle Teamkolleginnen, aber im Konditionstraining nicht die Fleissigste. Die Auswirkungen kamen gleich zu Beginn meiner Weltcup-Karriere. Ich riss mir zweimal nacheinander ein Kreuzband.»

Erst danach habe es bei ihr «Klick» gemacht. «Da habe ich begriffen: Jetzt muss ich auch im konditionellen Bereich endlich Gas geben! Von diesem Zeitpunkt an habe ich viel härter trainiert.»

Ob diese vor eineinhalb Monaten gesprochenen Sätze letztlich ein Vorahnung waren oder nicht: Meillard steht vor einer harten, leidvollen Zeit.

Doch sie gibt sich kämpferisch: «Ein neues Kapitel in meinem Leben beginnt. Ich bin bereit, so hart zu arbeiten wie nie zuvor, um stärker zurückzukehren.»

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