Die Warnung ist eindringlich. «Weitestmöglich sollte auf den Verzehr von Fleischprodukten verzichtet werden», twitterte kürzlich die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada in Richtung ihrer deutschen Athletinnen und Athleten der Olympischen Spielen 2022 in Peking. Die Angst dahinter: In chinesischem Fleisch ist oft der auf der Dopingliste stehende Stoff Clenbuterol enthalten. Die Gefahr wäre deshalb gross, dass fleischessende Sportlerinnen und Sportler anschliessend in der Dopingkontrolle hängen bleiben würden.
Dass diese Angst nicht unbegründet ist, zeigt eine Untersuchung des Instituts für Biochemie in Köln. Die hatten von 28 Sportlerinnen und Sportlern, die in China und Mexiko unterwegs waren, nach ihrer Rückkehr Proben genommen. Gleich 22 davon fielen positiv aus. Nur die Tests der Vegetarier fielen negativ aus.
Swiss Olympic vertraut dem IOC
Müssen demnach auch die Schweizer Olympia-Athletinnen und -Athleten in Peking auf Fleisch verzichten? Nein, erklärt Swiss Olympic auf Anfrage. «Die Frage nach Clenbuterol im Fleisch hat Swiss Olympic bereits mit dem IOC besprochen. Das IOC versicherte uns, dass bei der Verpflegung der Athletinnen und Athleten die höchsten Standards angewendet werden. Auch beim Fleisch. Dieser Versicherung vertrauen wir.»
Gemäss Swiss Olympic hat die Pandemie in diesem Fall sogar ihr gutes. «Da sich die Athletinnen und Athleten an den Spielen in einer geschlossenen Blase bewegen werden, ist die Gefahr, kontaminiertes Fleisch zu essen hoffentlich kleiner, als wenn die Spiele unter normalen Bedingungen stattgefunden hätten.»