Wenn der 28-jährige Schwyzer Max Heinzer nächste Woche bei der EM im polnischen Torun und im August bei Olympia in Rio mit Maske und Degen auf die Planche tritt, will von ihm niemand einen sportlichen Käse sehen. Heinzer und seine Teamkollegen Fabian Kauter, Benjamin Steffen und Peer Borsky zählen zu den aussichtsreichsten Anwärtern für eine Olympia-Medaille im Schweizer Team.
Dennoch, ausserhalb der Fechtsäle hat es der Käse Max Heinzer angetan. «Mein langjähriger Sponsor InterCheese hat mir schon länger versprochen, für mich einen eigenen Käse zu produzieren, falls es mit der Olympia-Qualifikation für Rio klappe», sagt Heinzer.
Jetzt ist es soweit. Sepp Werder, Dorfkäser in Küssnacht SZ, hat sich der Sache angenommen. «Degen-Zauber» nennt er die gut sieben Kilo schweren Laibe. Max legt sogar selbst mit Hand an, um die Käselaibe mit einem Gemisch aus Salz, Kräutern und Most für die richtige Reifung einzuschmieren. «Vier Monate muss der Käse lagern, dann ist er richtig schön würzig», sagt Werder.
Genau so, wie das Max für seine Gegner in Rio sein soll: würzig – sogar ziemlich scharf! Der Fechter freut sich riesig, vor seiner zweiten Olympia-Teilnahme seinen Käse zu präsentieren. «Ich bin wahnsinnig stolz. So etwas gibt es nicht einmal für Roger Federer.»
Im Hinblick auf die sportlichen Erwartungen an der EM tritt Heinzer leicht auf die Bremse. «Es tönt für manche vielleicht überheblich. Ich habe bereits neun EM-Medaillen. Klar, würde ich gerne noch einmal Edelmetall gewinnen, aber für mich ist die EM lediglich ein wichtiges Vorbereitungsturnier für die Olympischen Spiele. Erst in Rio de Janeiro will ich absolut top sein.»
Und dafür unternimmt Max Heinzer neben dem Schmieren seines eigenen Käses «Degen-Zauber» sportlich einiges. «Ich trainiere zweimal pro Tag, manchmal sind es sogar drei Trainings. Und ich schaue, dass ich pro Nacht auf neun Stunden Schlaf komme. Das ist für mein sportliches Leistungsvermögen sehr wichtig.»