1. Das Kommando übernehmen
Gegen Kanada (1:5) und Tschechien (1:4) bekam die Nati das Spiel nie in den Griff, statt die Initiative ergreifen zu können, konnte sie nur reagieren und hinterherhecheln. Das muss sich gegen die Deutschen ändern. Entscheidend dafür: Mut, Laufbereitschaft, das Gewinnen der Zweikämpfe und nicht zuletzt der geschickte Umgang mit der Scheibe. Denn im Spielaufbau fehlten bisher Autorität und Sicherheit, was auch den Deutschen nicht entgangen sein dürfte.
2. Die Top-Linie muss liefern
An der WM war die Linie mit der Klotener Flügelzange Denis Hollenstein/Vincent Praplan und Center Gaëtan Haas in der Offensive ein wichtiger Faktor. Und Praplan war mit 4 Toren und 3 Assists der beste Schweizer Skorer. Doch in Pyeongchang fehlen dem Walliser bisher Frische, Durchschlagskraft und Unbekümmertheit. Der 23-Jährige ist noch ohne Skorerpunkt und wurde im letzten Drittel gegen Tschechien von Nati-Coach Patrick Fischer durch Reto Schäppi ersetzt. Ausser dem 1:0 gegen Südkorea durch Hollenstein hat die Top-Linie bisher noch nichts Zählbares produziert. Hollenstein war es übrigens auch, der den letzten Ernstkampf gegen die Deutschen bei der WM 2015 in Prag (1:0) entschied.
3. Hiller darf nicht abkühlen
Seit Leonardo Genoni beim Startspiel gegen Kanada nach vier Gegentoren ausgewechselt wurde, steht Jonas Hiller im Schweizer Tor. Der Appenzeller spielt absolut makellos, hat bisher lediglich die zwei Tore gegen die dominanten Tschechen kassiert und 96,97 Prozent aller Schüsse abgewehrt. Der 36-Jährige rückte hoch fokussiert zur Nati, obwohl er davon ausgehen musste, in Pyeongchang nur die zweite Geige spielen zu können. Seit dem Trainerwechsel in Biel von Mike McNamara zu Antti Törmänen hat er seinen Tritt wieder gefunden. Jetzt muss er heiss bleiben.
4. Ambühl muss abdrücken
Andres Ambühl ist bereits zum vierten Mal bei Olympischen Spielen dabei. Doch dem 34-jährigen Stürmer des HC Davos ist bisher in den 13 Spielen, die er in Turin, Vancouver, Sotschi und Pyeongchang bestritten hat, noch kein Treffer gelungen. Zu selten sucht der nahezu unermüdliche Bündner selbst den direkten Abschluss. Immerhin hat es Ambühl nun in Südkorea geschafft, seine statistische Brille zu eliminieren und seine ersten (vier) Olympia-Assists zu verbuchen. Heute wäre der perfekte Moment fürs erste Tor. Dazu muss er sich allerdings zum Schiessen durchringen.
5. Den Power- und Boxplay-Spuk austreiben
Die Special Teams liegen der Nati auch an diesem Turnier auf dem Magen. Nur eine magere Quote von 12,5 Prozent und ein einziges Tor ist die bisherige Powerplay-Ausbeute, womit man in der Turnier-Statistik direkt hinter Deutschland (14,29%) Rang 9 belegt. In Unterzahl ist niemand schlechter als die viel zu passiven Schweizer (62,5%). Will man an diesem Turnier noch etwas reissen, ist eine Steigerung in Unter- und Überzahl unumgänglich.
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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