Neuseeland wenig vorbildlich
Grosse Lücken bei Dopingtests vor Olympia festgestellt

67 Medaillengewinnerinnen und -gewinner gehören zu den Olympia-Teilnehmenden, die im Vorfeld der Spiele keinen Dopingtest absolviert haben. Die Schweiz zeigt sich diesbezüglich vorbildlich, andere Nationen wie Neuseeland dagegen weniger.
Publiziert: 13:22 Uhr
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Aktualisiert: 13:27 Uhr
67 Medaillengewinner von Paris 2024 wurden in den sechs Monaten vor den Spielen nicht getestet.
Foto: ALI HAIDER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Trotz weiterer Verbesserungen weist das Doping-Testprogramm vor den Olympischen Spielen von Paris teilweise grosse Lücken auf. Zu diesem Ergebnis kommt die Internationale Test-Agentur (ITA) in ihrem Schlussbericht. Demnach wurden insgesamt 10,3 Prozent der Athletinnen und Athleten in den sechs Monaten vor den Sommerspielen überhaupt nicht getestet, unter ihnen 67 spätere Medaillengewinner.

«Das Testprogramm bleibt lückenhaft», schlussfolgerte die ITA. Empfehlungen wurde in manchen Bereichen gefolgt, Verbesserungen seien unter anderem bei der Vorhersehbarkeit und der Bandbreite der Tests notwendig. Vor den Spielen von Tokio 2021 waren fast 15 Prozent ungetestet geblieben. Die Anzahl der Tests in den sechs Monaten vor den Spielen war im Vergleich zu den davorliegenden sechs Monaten um 45 Prozent gestiegen. In diesem Zeitraum sind Tests nach Ansicht von Experten besonders sinnvoll.

Jeder fünfte Neuseeländer nicht getestet

Im Vorfeld der Spiele sind die Nationalen Anti-Doping-Agenturen für die Tests zuständig. Hier liegen grosse Unterschiede vor. So blieben von den Olympia-Teams der Topnationen China, USA und Deutschland nur jeweils ein Athlet oder eine Athletin ungetestet. Bei der Schweizer Delegation waren es drei. Bei Neuseeland waren es 40, was 21 Prozent entspricht. Mit zehn Goldmedaillen verbuchte Neuseeland seine erfolgreichsten Sommerspiele.

Von den grössten europäischen Nationen wiesen Grossbritannien und Frankreich mit sieben bzw. sechs Prozent ungetesteter Sportlerinnen und Sportlern die grössten Lücken auf. Von den 67 ungetesteten Medaillengewinnern kamen 66 aus Team-Disziplinen oder von der ITA als mit niedrigem Risiko behafteten Sportarten. Grosse Testlücken weisen auch viele kleine Länder auf, was auch auf Kostengründe zurückzuführen ist.

Von den 14 von der ITA eingestuften Hochrisiko-Sportarten fiel das Schwimmen auf. Hier wurden 18 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in dem halben Jahr vor Paris 2024 nicht getestet. Eine Medaille gewann keiner der Ungetesteten. Insgesamt wurden 31'896 Tests von 10'720 Athletinnen und Athleten genommen. Bisher sind fünf Dopingfälle der Sommerspiele von Paris bekannt. Alle Proben wurden für spätere Analysen eingefroren.

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