Marc Gisin muss Saison abbrechen
«In der momentanen Verfassung macht es keinen Sinn»

Swiss Ski verliert mitten im WM-Winter seine grösste Abfahrts-Stütze. BLICK weiss: Der 198 cm lange Marc Gisin muss die Saison wegen gravierenden Erschöpfungs-Symptomen beenden!
Publiziert: 08.12.2016 um 09:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:59 Uhr
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Marc Gisin muss die Saison abbrechen.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
Marcel W. Perren

Nachdem der Bruder von Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique im Januar 2015 bei einem fürchterlichen Crash bei der Kitzbühler Hausbergkante ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten hat, kämpft sich der Engelberger im letzten Winter in eindrücklicher Manier zurück.

Ausgerechnet auf seiner Trauma-Abfahrt in Kitzbühel glänzt Gisin als Fünfter mit seinem besten Saison-Ergebnis, ein Monat zuvor donnert er bereits bei der brutalen, total vereisten Abfahrt in Santa Caterina in die Top-Ten. Und im letzten Herbst scheint der ganz grosse Durchbruch ganz Nahe – der grosse Heavy Metal-Fan fährt in den teaminternen Trainings regelmässig Weltmeister Patrick Küng und Carlo Janka um die Ohren.

Doch Ende Oktober folgt der grosse Rückschritt! Gisin leidet auf einmal wieder unter den Symptomen, die er einige Wochen nach seinem Unfall hatte. Er kann in der Nacht kaum noch schlafen, auf der Piste ist er entsprechend schnell ermüdet. 

Nach dem für ihn so ernüchternden 35. Rang bei der Abfahrt in Val-d’Isère sagt Gisin zu BLICK: «Ich war nach einer Fahrzeit von nur einer Minute völlig leer und bin im Ziel beinahe kollabiert.»

Letzten Dienstag führt BLICK das bislang letzte Telefongespräch mit «Big Marc»: «Ich hoffe, dass mir die Ärzte ganz schnell helfen können. Ansonsten werde ich eine längere Pause einlegen müssen.»

Nun haben die Ärzte offenbar keine rapide Lösung für sein Problem finden können. BLICK-Recherchen ergeben, dass Gisin gestern Teamintern sein vorzeitiges Saisonende verkündet hat.

Mittlerweile hat auch Swiss-Ski Gisins Saisonaus bestätigt. «So habe ich mir den Start in eine Rennsaison mit der WM im eigenen Land definitiv nicht vorgestellt. Die Vorfreude war riesig, umso grösser jetzt natürlich auch die Enttäuschung. Für mich ist es aber sicher der richtige Entscheid. In der momentanen körperlichen Verfassung macht es keinen Sinn, Skirennen auf Weltcup-Niveau zu bestreiten», sagt der 28-Jährige.

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