Nach Eklat
Carlsen wirft Niemann erstmals Betrug vor

Mit einem offenen Brief äussert sich Schach-Weltmeister Magnus Carlsen erstmals zum Betrugswirbel rund um Hans Niemann. Er wirft dem US-Amerikaner Fehlverhalten vor.
Publiziert: 27.09.2022 um 14:54 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2022 um 16:01 Uhr
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Beschuldigt Hans Niemann des Betrugs: Magnus Carlsen.
Foto: Arun Sankar

Nächste Runde im Betrugseklat der Schach-Welt: Weltmeister Magnus Carlsen (31) hat erstmals nach der aufsehenerregenden nächsten Runde im Streit mit dem US-Teenager Hans Niemann (19) konkrete Betrugsvorwürfe geäussert. «Ich glaube, dass Niemann mehr – auch in letzter Zeit – betrogen hat, als er öffentlich zugegeben hat», schreibt der Norweger in einem offenen Brief am Montag auf Twitter.

Seine Fortschritte seien «ungewöhnlich», so der Star der Szene weiter. Bei einem der letzten Duelle habe er den Eindruck gehabt, Niemann sei «nicht angespannt und noch nicht einmal voll konzentriert auf das Spiel in kritischen Positionen» gewesen, «während er mich mit Schwarz auf eine Weise ausspielte, wie es meiner Meinung nach nur eine Handvoll Spieler können».

Hoffnung auf die Wahrheit

Man müsse etwas gegen Betrug im Schach unternehmen, «ich möchte nicht gegen Leute spielen, die in der Vergangenheit wiederholt betrogen haben, weil ich nicht weiss, wozu sie in Zukunft in der Lage sind». Mehr könne er im Moment nicht sagen, «ich hoffe aber, dass die Wahrheit in dieser Sache herauskommt, was immer sie sein mag».

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Vor einer Woche traf Carlsen im Rahmen eines hochkarätig besetzten Onlineturniers auf den 19-jährigen Niemann – und beendete die Partie nach einem Zug kommentarlos. Schon Anfang September hatte sich Carlsen, der seit 2013 Schach-Weltmeister ist, nach einer überraschenden Niederlage gegen den Amerikaner aus einem Präsenz-Turnier zurückgezogen.

Der 31-Jährige wird 2023 wegen fehlender Motivation nicht zur erneuten Titelverteidigung antreten. Niemann hatte im Alter von 16 Jahren bei virtuellen Turnieren betrogen und dies auch zugegeben. (afp/smi)

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