Mountainbike
Flückiger Dritter, Schurter Vierter

Die Hoffnung auf den historischen 34. Weltcupsieg von Nino Schurter vor Heimpublikum zerschlägt sich jäh. Mathias Flückiger und Schurter geraten im Kampf um den Sieg aneinander und stürzen.
Publiziert: 12.07.2022 um 08:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2022 um 14:40 Uhr
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Foto: GIAN EHRENZELLER

Flückiger blieb schliesslich der 3. Platz, Schurter Rang 4, gefolgt vom aufstrebenden Tessiner Filippo Colombo. Luca Braidot war der grosse Nutzniesser des unglücklichen Schweizer Rencontres. Der 31-jährige Italiener feierte seinen ersten Weltcupsieg, Alan Hatherly erbte den 2. Platz.

Schurter und Flückiger, dessen sportliche Rivalität an der letztjährigen Weltmeisterschaft durch Schurters keckes goldenes Manöver kurz vor dem Ziel erstmals richtig offenkundig wurde, setzten sich auf der Schlussrunde aus einer Vierergruppe ab. Anstatt den sicher geglaubten Schweizer Doppelsieg nicht zu gefährden, griff Flückiger den vorne liegenden Schurter an einer kniffligen Stelle 300 Meter vor dem Ziel an. Abseits der TV-Kameras kam es zum Kontakt und zum doppelten Sturz.

Naturgemäss bewerteten die Involvierten die Szene unterschiedlich. Flückiger habe ihn «abgeräumt», monierte der 36-jährige Schurter, der seine Chancen auf den Rekordsieg mit jedem absolvierten Rennen schwinden sieht und eine Revanche Flückigers für das verlorene WM-Duell witterte. «Man muss dort überholen, wo es auch möglich ist. Dort, wo 'Math' es versucht hat, ging es nicht. Das war definitiv 'too much'. Irgendwo hat es Grenzen», sagte der neunfache Weltmeister, der seinem Landsmann nach der Zieldurchfahrt ein paar nicht druckreife Verwünschungen und einen kaum kollegial gemeinten Rückenklatscher mit auf den Weg gab.

Flückiger taxierte die Szene dagegen als «normalen Zweikampf wie immer» - als normales Duell, bei dem er aber anders als in früheren Jahren mehr Bereitschaft zeigte, die Ellbogen auszufahren, wie er einräumte. «Früher habe ich in den Duellen eher einmal zu oft nachgegeben. Dieses Mal war es anders», sagte Flückiger. Trotzdem gäbe es keinen Grund zum 'Grännen', fand der Berner: «An der WM hat mich Nino gelehrt, wie man überholt und wie man frech fahren darf. Jetzt war es umgekehrt. Ich verstehe seine Wut nicht. Er hat die Ellbogen auch schon öfter hingehalten.»

(SDA)

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