Der Superstar tut sich schwer. Valentino Rossi steckt mit 40 Jahren in einer seiner grössten Krisen seiner Karriere. Drei Crashes gab es zuletzt für den Italiener. Das letzte Mal, dass er drei Rennen in Serie nicht beenden konnte? 2011 in seinem ersten vermaledeiten Ducati-Jahr. Ansonsten gab es das in seiner 24-jährigen Karriere nie!
Und jetzt also wieder die Sturz-Serie. In Assen führt ein Fahrfehler zum spektakulären Highspeed-Unfall, mit dem er auch Takaaki Nakagami mitreisst. Mit purem Glück bleiben beide unverletzt.
«Das war mein Fehler»
«Es war ein heftiger Unfall. Ich muss mich entschuldigen, weil es mein Fehler war», sagt «the Doctor» zum Sturz. Vor zwei Wochen wurde er von Jorge Lorenzo mit ins Elend gerissen. Davor stürzte er ebenfalls ohne Fremdeinwirkung in Mugello.
Aber es sind nicht einmal in erster Linie die Crashes, die Sorgen bereiten müssen. Nach einem starken Saisonstart schien es, dass Rossi sogar um seinen 10. WM-Titel kämpfen könnte. Doch mittlerweile kommt die MotoGP-Ikone überhaupt nicht mehr auf Touren und ist längst aus der Entscheidung um den Titel gefallen.
Schwache Quali-Resultate
Bei seinem Sturz in Assen belegte er den 11. Platz. Im Qualifying war er nur 14. In Mugello war er 18. in der Quali. In Jerez 13. Die Zahlen belegen, wie schwer sich Rossi in dieser Saison tut.
Trägt sein Motorrad die Schuld? Noch in Mugello ärgerte er sich über den mangelnden Top-Speed und die schlechte Beschleunigung seiner Yamaha M1. «Wir haben uns seit einem Jahr nicht verbessert, unsere Rundenzeiten sind die gleichen wie im Vorjahr. Und das stellt für mich ein Problem dar», ärgerte sich Rossi in Italien.
Yamaha-Kollegen zeigen, wies geht
Doch seither zeigt sich: Die Yamaha hat durchaus Potenzial. In Assen siegt der spanische Teamkollege Maverick Vinales (24), mit Fabio Quartararo stand ein weiterer Yamaha-Pilot als Dritter auf dem Podium. Der 20-jährige Rookie stand zudem in den letzten fünf Rennen dreimal auf der Pole. Beide liegen in der WM nur noch knapp hinter Rossi. Die Youngster fahren dem Oldie derzeit heftig um die Ohren.
«Ich habe mich mit dem Motorrad nicht wohlgefühlt und bin nicht gut gefahren», sagt Rossi nach Assen gemäss «Motorsport-Total». «Ich bin langsam, das Motorrad fühlt sich schwer an.»
Die Aussagen sind alarmierend. Ob es mehr am Fahrer liegt als am Bike? «Das ist möglich», gesteht Rossi ein, der nun schon zwei Jahre auf einen GP-Sieg wartet. «Vielleicht ja, vielleicht nein.»
Rossi fährt auch 2020 weiter
Wegen dieser Einsicht wäre es ein Fehler, Rossi abzuschreiben. Gut möglich, dass er auch aus dieser Krise wieder einen Ausweg findet. Aufgeben kommt nicht in Frage. Schon in Mugello und nun auch in Assen bekräftigte Rossi, seinen Vertrag bei Yamaha bis Ende 2020 auf alle Fälle erfüllen zu wollen.