Mysteriöse Probleme
Raffins Körper macht mit 24 nicht mehr mit

Auch in Spielberg fährt Dominique Aegerter den Moto2-Töff von Jesko Raffin. Die mysteriösen Kreislaufprobleme des Zürchers lassen einen Einsatz weiterhin nicht zu. Raffin: «Ich hätte lieber einen Fussbruch!»
Publiziert: 13.08.2020 um 13:54 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2020 um 15:25 Uhr
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Jesko Raffin: Der Töff-Profi aus Zürich fällt weiterhin aus.
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Jesko Raffin kann es selber immer noch nicht richtig fassen, wenn er über seinen Gesundheitszustand spricht. «Es ist wie eine unsichtbare Verletzung», sagt er. Der Töff-Pilot aus Zürich leidet seit zweieinhalb Wochen an rätselhaften Kreislaufproblemen. Schon vier Grands Prix musste der Moto2-Fahrer absagen.

Trotz diversen medizinischen Checks kommen die Ärzte der Ursache nicht auf die Spur. Raffin: «Die bisherigen Tests sagen alle aus, dass ich gesund bin. Nur fühle ich, dass mit meinem Körper etwas einfach nicht stimmt. Das ist für mich eine extrem blöde Situation.» Nach Herz-, Lungen- und Blutuntersuchungen wird der Fokus nun auf Lymphdrüsen und Allergien gelegt.

Ein kerngesunder, durchtrainierter und erst 24-jähriger Profisportler fühlt sich, als ob ihm jemand den Stecker gezogen hätte. Kein Saft. Keine Power. Schwindelgefühle. Erschöpfungssyndrome trotz viel Erholung. Der Körper streikt. Raffin: «Im Alltag geht es mir besser. Aber sobald ich etwas mit höherem Puls mache, spüre ich, dass mein Körper nicht mitmacht wie gewohnt.»

Test-Training auf dem Rennrad

Letzten Montag startet der Zürcher auf dem Rennrad ein intensives Training. «Aber es hat sich bei weitem nicht so angefühlt wie normal», gesteht der Zürcher ein und sagt für die beiden GPs in Spielberg ab. Niemand will riskieren, dass Raffin bei 200 km/h kollabiert und sich und andere gefährdet. Sein holländisches RW-Team lässt nun erneut Landsmann Dominique Aegerter (29) Raffins Töff fahren. Wieder nur am TV zuschauen. «Das ist total frustrierend», gibt Jesko zu, «ich bin zwar im Kontakt mit dem Team und mag es Domi gönnen. Aber klar, dass ich lieber selber fahren würde.»

Raffin leidet unter der Ungewissheit. Wann ist er wieder fit? Wann gibt es eine Diagnose? Alles unklar. «Das Schlimmste ist, dass ich nicht weiss, woran ich arbeiten muss. Das ist schwierig zu akzeptieren.» Der zweifache Moto2-Europameister sagt sogar: «Ich hätte lieber einen gebrochenen Fuss. Dann wäre wenigstens klar, was mich erwartet und wie die Behandlung und die Reha verläuft.»

Gewissheit bis zum Misano-GP?

Doch unterkriegen lässt sich Raffin nicht. Er ist spürbar bemüht, das Positive zu sehen. Wie etwa, dass Aegerter nun bei der Weiterentwicklung seiner Rennmaschine hilft. «Eine negative Einstellung würde mich nur noch weiter runterziehen.»

Durch den Spielberg-Verzicht holt Raffin nun einen Monat Zeit heraus, um das Gesundheitsrätsel zu lösen. Mitte September in Misano will er unbedingt sein Comeback geben.

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