Noch läuft Tom Lüthis Debüt- und zugleich Abschiedssaison in der Königsklasse MotoGP auf vollen Touren. An diesem Wochenende müssen die Töff-Stars in Silverstone ran. Aber im Hintergrund arbeitet der 31-Jährige längst daran, sich auf die Rückkehr 2019 in die Moto2 vorzubereiten.
Lüthis Wechsel ins deutsche Dynavolt-Intact-Team wird ein Karriere-Neustart. Dafür räumt er in seinem Umfeld mächtig auf. Manager Daniel Epp: «Wir ziehen unsere Schlüsse und werden vieles anders anpacken.»
Tom opfert auch Cheftechniker Gilles Bigot, den wichtigsten Vertrauensmann in der Box für jeden Töff-Fahrer. Lüthi ist auf der Suche nach einem neuen Boxen-Chef.
Lüthi hatte den erfahrenen Franzosen Ende 2015 bei Landsmann Dominique Aegerter ausgespannt. Mit Erfolg: Gemeinsam gabs zwei Vize-WM-Titel in der Moto2, gemeinsam ging es in die MotoGP zum MarcVDS-Team.
Trennung vom Vertrauensmann
Aber die bisher elf GPs ohne Punkte haben Spuren hinterlassen. Nach BLICK-Informationen liegt das Verhältnis zwischen Lüthi und Bigot auf Eis. Bigot soll wegen Lüthis schlechter Resultate längst in einen Dienst-nach-Vorschrift-Modus gewechselt haben.
Im Fahrerlager ist aber auch zu hören, dass der erfahrene Bigot, 1999 noch an der Seite von Alex Crivillé 500-ccm-Weltmeister, womöglich den Sprung in die moderne MotoGP unterschätzt habe. Bigot bleibt im MarcVDS-Team, dann aber wieder in der Moto2 – wie Tom.
Lüthi-Manager Epp bestätigt die Eiszeit nicht, er sagt nur: «Die Stimmung in der Box ist professionell.» Allerdings habe der Krach in der Teamführung und die Folgen das ganze Team nachhaltig verunsichert. Ob es Lüthi unter diesen Umständen in Silverstone in die Punkte schafft?
Das Anforderungsprofil für Lüthis neuen Moto2-Chefmechaniker ist klar: Für den Job wird ein junger, hungriger Mann gesucht. Keiner aus der alten Garde wie Bigot, der länger in der Töff-WM arbeitet als Lüthi auf der Welt ist!