Sabine Holbrook (34) kann wieder lächeln. Die Töff-Lady aus Trasadingen SH liegt mit ihrer schweren Handverletzung im Zürcher Unispital.
Aber fünf Tage nach dem Horrorsturz auf dem Hungaroring, der sie fast zwei Finger gekostet hätte, sagt Holbrook schon wieder: «Ich freue mich auf den Tag, an dem ich wieder Motorrad fahren kann!»
Noch braucht die schnellste Töff-Schweizerin viel Geduld. Noch hat sie grosse Schmerzen, noch ist die rechte Hand dick eingebunden. Am Montag werden der kleine und der Ringfinger mit Knochenteilen, Gewebe und Haut vom Oberschenkel rekonstruiert.
Der kleine Finger bleibt 1,5 cm kürzer als vorher. Holbrook muss noch entscheiden, in welchem Winkel der verbleibende Teil versteift werden soll. Ein künstliches Gelenk lässt sich nicht einbauen, weil der Finger beim Unfall zu sehr zerstört wurde.
Der Unfall: Holbrook kann sich nur bruchstückhaft erinnern. Sie stürzte im Quali der europäischen Alpe-Adria-Meisterschaft in einer schnellen Rechtskurve.
«Ich krabbelte wie in Zeitlupe von der Strecke, habe keine Luft gekriegt. Da habe ich das Blut gesehen, aber erst langsam realisiert, wo es herkam. Ein Streckenposten hat gekotzt, als er bis auf den Knochen sehen konnte. Danach ging es lange, bis ich Schmerzmittel erhielt und ins Krankenhaus kam», sagt Holbrook zu Blick.ch.
Die Hand wurde wohl unter ihrer Superbike-BMW eingeklemmt und vom Asphalt abgeschliffen. Mit EasyJet flog sie diese Woche zurück in die Schweiz, ihre zwei Kinder kamen sofort im Spital auf Besuch.
Holbrook: «Sie haben es gut verkraftet. Auch meine Mutter, obwohl sie meine Rennsportleidenschaft nie verstanden hat.» Ihre Leidenschaft lässt Holbrook schon wieder sagen: «Wenn die Transplantation gut verläuft, will ich bald wieder trainieren. Sonst wird mein Körper noch zu Matsch!» Ihr Ziel: Das Comeback im Winter bei einem Superbike-Rennen in Katar.