Was sich längst anbahnte, ist nun unter Dach und Fach: Tom Lüthi (31) kehrt nach seinem bisher missratenen Jahr in der Töff-Königsklasse MotoGP wieder in die kleinere Moto2-Klasse zurück. Also dorthin, wo er 2016 und 2017 jeweils Vize-Weltmeister wurde.
Der Emmentaler schliesst sich wie erwartet dem deutschen Top-Team Dynavolt-IntactGP an. Noch im Laufe des Renntags auf dem Red-Bull-Ring dürfte der Transfer offiziell verkündet werden.
Die solide finanzierte Töff-Mannschaft aus Memmingen in Bayern rückte für Lüthi wie von BLICK berichtet nach den Absagen bei den Moto2-Teams MarcVDS und SIC-Petronas zur Option Nummer 1 auf. Eigentlich wollten die Deutschen mit Pilot Xavi Vierge weitermachen. Aber der Spanier wird nun zu MarcVDS transferiert – auf den Platz, den Lüthi eigentlich im Visier hatte.
Nun kann Tom bei den Bayern Vierge ersetzen. Sein künftiger Teamkollege ist ein alter Bekannter. Marcel Schrötter (25) und Lüthi fuhren bereits 2010 im Interwetten-Team zusammen, Schrötter war damals aber noch 125-ccm-Pilot.
Lüthi wird wie vor seinem MotoGP-Aufstieg einen Töff von Kalex fahren. Ein Wechsel zum neuen MV-Agusta-Team, das seine Motorräder beim Schweizer Hersteller Suter bauen lässt, kam aus sportlichen Gründen nicht in Frage.
Das Team und Lüthi bestätigen am Sonntagvormittag den Wechsel offiziell. Tom sagt: «Die MotoGP ist noch immer ein Traum für mich, der in Erfüllung gegangen ist, aber die Umstände haben es mir nicht leicht gemacht in den letzten Monaten. Nun freue ich mich sehr darüber, dass sich für die nächsten Jahre eine so tolle Tür geöffnet hat. Dynavolt Intact GP ist ein starkes, sicheres und gut organisiertes Team, in dem Spitzenleistungen möglich sind. Aber nun fokussiere ich mich nochmals voll auf die zweite Hälfte meiner MotoGP-Saison.»
Lüthi Letzter beim Ösi-GP
Die Zukunft ist geklärt. Jetzt kann sich Lüthi voll darauf konzentrieren, in den verbleibenden MotoGP-Rennen endlich seine ersten Punkte zu sammeln. Doch auch in Spielberg klappts überhaupt nicht. Lüthi kommt abgeschlagen als Schlusslicht ins Ziel. Rang 22 und Ernüchterung.
An der Spitze liefern sich Marc Marquez und Jorge Lorenzo ein packendes Duell um den Sieg. Lorenzo behält gegen seinen künftigen Teamkollegen das bessere Ende für sich. Andrea Dovizioso folgt als Dritter.
Keine Punkte auch für Dominique Aegerter in Spielberg. Der Moto2-Pilot beendet den GP Österreich auf dem 17. Platz. Auf die Top 15 und damit die WM-Punkte fehlt ihm rund eine Sekunde. Der Sieg geht an Francesco Bagnaia, der damit die WM-Führung von Miguel Oliveira übernimmt.