Tom Lüthi (30) ist stärker als jemals zuvor. Die Zahlen belegen den traumhaft guten Start in die Saison (siehe Grafik unterhalb). Nach sechs Podestplätzen in sieben Rennen stellt sich die Frage: Wieso ist Lüthi stärker denn je?
1. Gilles Bigot, der Cheftechniker
In der Box hat Tom Lüthi mit Gilles Bigot einen Cheftechniker, der perfekt passt. «Gilles und ich verstehen uns immer besser», sagt Lüthi. «Er ist ein Genie und ich vertraue ihm blind.» Bis jetzt ist Lüthi in den Trainings oft mit Mühe gestartet. Doch sämtliche Probleme konnten gelöst werden, was früher zu häufig nicht der Fall war. Das ist auch mental sehr wertvoll.
2. Der verbesserte Start
Lüthi hat seine grösste Schwäche ausgemerzt und ist kein Langsamstarter mehr. Während er in früheren Jahren die Rennen oft in den ersten Runden verlor, ist er in dieser Saison immer von Beginn weg auf Zack.
3. Der Glaube an sich
Als Vizeweltmeister strotzt Lüthi nur so vor Selbstvertrauen. Man merkt ihm in jeder Kurve an, dass er an sich glaubt. Lüthi: «Ich fühle mich rundum wohl und glücklich.»
4. Lüthi weckt den Kämpfer in sich
Seine Manöver gegen WM-Leader Franco Morbidelli in den letzten beiden Rennen haben gezeigt, dass Lüthi im Krieger-Modus ist. Vergessen sind die Zeiten, wo er sich durch Fahrer wie Marc Marquez den Schneid abkaufen liess. Töff-Tom ist aggressiver als je zuvor. In diese Währung investiert er auch, mit Kickbox-Training oder Motocross-Einheiten. Er selbst sagt, dass er allgemein «gezielter» trainiere als früher.
5. Seine Rennerfahrung
Der 30-Jährige ist der erfahrenste Pilot im Feld – und weiss diese Karte gegen Jungspunde wie Morbidelli (22) oder Alex Marquez (21) endlich einmal auszuspielen. Lüthi ist als einziger Fahrer ohne Nuller unterwegs, während die Gegner schon böse patzten. Bleibt das so, wird Tom ein ganz heisser WM-Kandidat.