Die legendäre Rallye Dakar ist bei ihrer 42. Austragung umstrittener denn je. Denn erstmals wird die härteste Rallye der Welt mit den bisher 67 Toten im politisch viel kritisierten Saudi-Arabien ausgetragen.
Nun wird die Premiere in der saudischen Wüste vom ersten Todesfall erschüttert. Töff-Pilot Paulo Goncalves (†40) stürzt während der 7. Tagesetappe schwer und erliegt kurz darauf seinen Verletzungen in einem Spital. Es ist der erste Dakar-Todesfall seit 2016. Der Schock unter den Töff-Piloten ist so gross, dass die 8. Etappe am Montag für die Zweiräder abgesagt wird.
Es passiert bei Kilometer 276 auf der Fahrt von Riad nach Wadi ad-Dawasir. Der Portugiese stürzt schwer. Nach seinem Horrorsturz ist er wegen eines Herzstillstands bereits bewusstlos, als Rettungskräfte acht Minuten nach dem Notruf mit dem Helikopter eintreffen. Mehrere Piloten, darunter Töff-Titelverteidiger Toby Price (Aus), hatten beim gestürzten Kollegen gestoppt und Hilfe gerufen.
Rang 2 als Top-Ergebnis
Goncalves wird noch in ein Krankenhaus gebracht, wo aber jede Rettung zu spät kommt. Der Portugiese ist der 68. Todesfall der Rallye Dakar. Aber auf dieser schwarzen Liste einer der grössten Namen. Bereits zum 13. Mal ist der kleingewachsene Töff-Routinier bei der Dakar dabei – seit einem Jahrzehnt war er einer der besten Rallye-Töff-Piloten der Welt und und im Biwak wegen seiner bodenständigen Art einer der beliebtesten.
Immer wieder fährt «Speedy» Goncalves um den Gesamtsieg. 2015 ist sein Dakar-Topergebnis der zweite Platz. Legendär ist die Episode, als sich der damalige Honda-Star 2012 wie der fünffache Sieger Cyril Despres in einem Schlammloch festfährt, selbstlos dem Franzosen aus der misslichen Lage raushilft – und Despres zum Dank davonbraust statt dem Kollegen ebenfalls aus dem Schlamm hilft.
Diesmal in der saudischen Wüste konnte Goncalves niemand mehr helfen.