Toby Price schreibt Rallye-Dakar-Märchen
Töff-Held siegt mit gebrochener Gas-Hand!

Nach zehn Tagen und rund 5000 km durch die Wüste von Peru endet die 41. Rallye Dakar mit einem medizinischen Wunder in der Töff-Klasse.
Publiziert: 17.01.2019 um 19:10 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2019 um 20:16 Uhr
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Toby Price: Mit gebrochener Hand zum Dakar-Triumph!
Foto: AP
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Ist Toby Price (31) der härteste Motorsportler der Welt? Ziemlich sicher heisst die Antwort ja! Der Australier ist vor zehn Tagen mit einem frisch operierten Kahnbeinbruch an den Start der Rallye Dakar in Peru gegangen.

Doch nun feiert der Töff-Pilot in der Hauptstadt Lima den ganz grossen Triumph. Price gewinnt zum zweiten Mal nach 2016 die härteste Rallye der Welt. Und das mit einer gebrochenen Gas-Hand, die ihm trotz einer Spezialschiene das Fahren zur Hölle macht.

Auf den zehn Tages-Etappen mit den rund 5000 km sind die Schmerzen oft so gross, dass Price seine Gashand so oft wie möglich vom Lenker nimmt, um sie etwas zu schonen. Er sagte während der Rallye: «Die Beweglichkeit des Handgelenks ist ziemlich eingeschränkt, ich muss viel mit dem Ellbogen arbeiten.» Am Ruhetag zur Rennhälfte scherzt der beinharte Aussie: «Der Ruhetag? Definitiv der schönste Tag dieser Rallye Dakar.»

Härtester Rivale stürzt am letzten Tag

Es ist ein Dakar-Märchen: Der Offroad-Held hat nicht nur zehn Tage durchgehalten, sondern darf sogar zuoberst auf das Podest steigen. Zwar profitiert Price während der Dakar auch von einigen Ausfällen von Spitzenpiloten, zuletzt stürzt auf der letzten Etappe auch noch sein härtester Verfolger Pablo Quintanilla, der mit nur 1:02 Minuten Rückstand noch gute Siegchancen hatte. 

Doch wie hat sich Price die Hand zwei Wochen vor dem Start eigentlich gebrochen? Mit einem dummen Sturz im Training, er kollidierte mit Teamkollege Matthias Walkner. Total verrückt: Walkner steht als Zweiter neben Price auf dem Podest. Die beiden sorgen für einen KTM-Doppelsieg – es ist der 18. Dakar-Sieg für den österreichischen Töff-Hersteller in Serie. 

In der Auto-Klasse siegt Nasser Al-Attiyah (48) souverän. Es ist für den Katari, der 2012 an den Olympischen Spielen die Bronze im Tontaubenschiessen (Skeet) holte, der dritte Dakar-Gesamtsieg – der erste in einem Toyota. 

Für einmal endet die berüchtigte Rallye auch ohne Todesopfer unter den Piloten und den Zuschauern.

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