Die Luft in der Töff-WM wird für Dominique Aegerter (in einer Woche 28) immer dünner. Der Aragon-GP ist mit Rang 21 der Saison-Tiefpunkt. Und weitere Moto2-Teams verkünden ihre Fahrer für 2019. Aegerters Name ist nirgends dabei, seine WM-Zukunft ungewisser denn je. Auch das holländische NTS-Team hat mit Bo Bendsneyder und Steven Odendaal sein Duo fix beisammen, obwohl sie Domi lange die Tür offen hielten.
Doch Aegerter sagte ab und hoffte trotz miesen Resultaten auf bessere Optionen – die es für ihn im GP-Sport nicht mehr gibt. «Ich habe schlechte Karten», sagt er selber. Die wenigen Teams, die noch Plätze haben, verlangen entweder Mitgift von rund 280'000 Franken oder gehören wie das neue MV-Agusta-Team sportlich nicht zur Spitze.
Der Rohrbacher muss jetzt seine Karriere retten. Macht er es nun wie der Zürcher Oberländer Randy Krummenacher (28), der 2015 nach zehn Jahren in der Töff-WM keinen Platz mehr fand? Krummi hat sich ab 2016 in der seriennahen Superbike- und Supersport-Serie erfolgreich neu erfunden.
«Es würde mich angurken, in eine andere Serie zu wechseln»
Das Honda-Superbike-Werksteam hatte bereits Interesse an Aegerter. Auch in der Supersport-Serie mit Krummi aktuell auf WM-Rang 4 sind bei Topteams noch immer Plätze frei. Aber Aegerter will trotz schwindenden Chancen unbedingt in seiner Moto2-Klasse bleiben: «Es würde mich angurken, in eine andere Serie zu wechseln. Mir fehlen dort auch die Kontakte und konnte sie bisher nicht aufbauen, da ich alle Verhandlungen mit Teams und Sponsoren selber führen muss.»
Der zeitlich bedingte Rücktritt von Manager Robert Siegrist macht sich längst auf der Rennstrecke bemerkbar, Aegerter hat den Kopf nicht frei fürs Fahren. Ein WM-würdiges Umfeld hat Domi nicht. Nun droht ihm, dafür mit dem GP-Aus zu bezahlen. Denkt Aegerter gar wie von einigen Medien geschrieben an den Rücktritt? «Überhaupt nicht! Ich glaube weiter daran, dass sich etwas ergibt.»