So brutal ist die Rallye Dakar
Rekord-Sieger gewinnt Etappe trotz Schleudertrauma!

Die 41. Rallye Dakar führt in zehn Tagen rund 5000 km durch Peru. Viele der Offroad-Piloten lassen sich von Verletzungen nicht aufhalten.
Publiziert: 15.01.2019 um 17:57 Uhr
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Harter Hund: Dakar-Rekordsieger Peterhansel gewinnt trotz Schleudertrauma.
Foto: Red Bull
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Wenn einer weiss, welche Schinderei die legendäre Rallye Dakar sein kann, dann er! Der Franzose Stéphane Peterhansel (53) ist mit seinen sechs Triumphen als Töff-Pilot und sieben bei den Autos Dakar-Rekordsieger.

Dieses Jahr führt die härteste Rallye der Welt durch Peru in Südamerika. Hier kämpft Peterhansel verbissen um seinen 14. Gesamtsieg. Auf den 323 km der 7. von 10 Etappen durch endlose Sanddünen crasht der Mini-Pilot.

Der Einschlag nach einem Sprung über eine Sanddüne ist hart – Peterhansel zieht sich ein Schleudertrauma zu. «Ich habe zunächst nur noch Sterne gesehen», sagt er im Ziel.

Doch das Auto läuft trotz kaputter Front noch. Da machen auch Peterhansel und sein Co-Pilot David Castera weiter. Die Rallye-Legende ignoriert seine Nackenschmerzen und gewinnt die Etappe! Drei Tage vor der Zielankunft in Lima liegt der Gesamt-Zweite noch 29:16 min hinter Nasser Al-Attyiah im Toyota zurück. «Es wird hart, ihn noch einzuholen», sagt Peterhansel.

Töff-Stars fahren mit Verletzungen

Doch mit Kämpfen und Beissen kennt sich der Wüstenfuchs ja aus – wie in der Töff-Klasse der Australier Toby Price (31). Der Dakar-Gesamtsieger von 2016 bricht sich im Training drei Wochen vor dem Start das Kahnbein an der rechten Hand. Das vorzeitige Aus für den Rallye-Klassiker? Nein!

Der Aussie beisst sich durch. «Ich muss jeden Tag an die Schmerzgrenze gehen. Nach der Operation habe ich mir das noch nicht zugetraut. Es ist sehr anstrengend», sagt Price.

Der KTM-Werksfahrer nimmt während der bis zu 800 km langen Etappen seine Gashand so oft wie möglich vom Lenker, um die Schmerzen zu lindern. «Das Handgelenk ist nicht so beweglich wie üblich, ich muss viel mit dem Ellbogen arbeiten. Aber es geht irgendwie», sagt Price.

Und wie es geht – der Australier belegt Gesamtrang 3, hat im engen Töff-Feld mit nur 8:28 min Rückstand auf Leader Ricky Brabec (USA, Honda) noch alle Sieg-Chancen. Ebenso Podestchancen hat Titelverteidiger Matthias Walkner – auch der Österreicher beisst sich mit einer schmerzhaften Knöchelverletzung von der 2. Etappe durch das Rennen. Brutale Dakar!

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