Bei seinem Pech ist es fast ein Wunder, dass Valentin Guillod (25) an diesem Wochenende in Frauenfeld starten kann! Der Neuenburger ist neben Jeremy Seewer (24) das zweite heisse Schweizer Eisen in der Motocross-Königsklasse MXGP. «Ich bin sehr glücklich, dass ich dabei sein kann», sagt Guillod, weil er ein Horror-Jahr hinter sich hat.
Den Heim-GP vor einem Jahr verpasste er: Handbruch. Danach gibt er im Wintertraining in Spanien Vollgas. Da passierts: Bei einem Sprung muss Guillod muss vom Töff abspringen: Schien- und Wadenbeinbruch. «Das war ein Monat vor dem WM-Auftakt, ich war super in Form. Es war schrecklich, so zurückgeworfen zu werden. Ich brauchte Zeit, um es akzeptieren zu können», sagt der KTM-Pilot.
Doch der Horror geht weiter. Die zersplitterten Knochen wachsen nicht wie gewünscht zusammen. Aus zwei Monaten Pause werden fast sieben! Guillod: «Es fehlt noch immer etwas Beweglichkeit. Aber ich habe keine Schmerzen mehr.»
Der grosse Traum von den USA
Im Juni gibt er sein WM-Comeback und holt sofort wieder Punkte. Aber bald kämpfte der Europameister von 2013 mit dem nächsten Problem. Ihm fehlt wochenlang die Energie, bis der Magen als Verursacher gefunden wird.
Nun reist Guillod doch noch fit in den Thurgau. «Ich will in beiden Läufen in die Top-Ten fahren», sagt der Lokalmatador. Er möchte sich in den verbleibenden fünf Grands Prix unbedingt noch zeigen, dass er wieder der Alte ist. Denn Guillod plant den Sprung über den grossen Teich. Die USA sind im Motocross das gelobte Land. Bei den Supercross-Events in den grossen Baseball- und Football-Stadien schauen Zehntausende zu.
Guillod will in den USA seine Karriere neu lancieren. Er sagt: «Ich bin jetzt das dritte Jahr in der MXGP, aber die Resultate sind nicht wie gewünscht. Wenn ich ein Team in den USA finde, will ich wieder in der kleinen 250-ccm-Klasse fahren, in der ich meine grössten Erfolge hatte.» Und wenn der Ami-Traum platzt? Dann kann Guillod bei seinem aktuellen belgischen MXGP-Team bleiben.