Am vergangenen Wochenende wurde im Vorfeld des Nascar-Rennens in Lincoln (Alabama) in der Box des einzigen afroamerikanischen Piloten Bubba Wallace ein Galgenstrick gefunden. Diese Nachricht warf in der gesamten Rennsportserie ziemlich hohe Wellen. Die Nascar-Serie ging zu diesem Zeitpunkt von einem rassistischen Akt aus, da sich Bubba in jüngster Vergangenheit vermehrt politisch gegen die Rassendiskriminierung stark gemacht hat.
«Wir sind wütend und empört und können nicht stark genug ausdrücken, wie ernst wir diesen abscheulichen Akt nehmen», schrieb Nascar in einer Mitteilung und kündigte eine Untersuchung an. Da die Fans keinen Zugang zum Fahrerlager haben, ging man davon aus, dass der Täter entweder zur Rennserie oder einem der Teams gehört.
Das FBI hat den Fall mittlerweile untersucht und gibt Entwarnung: Die Untersuchungen haben ergeben, dass sich das Zugseil des Garagentor bereits seit letztem November dort befindet und es sich somit um kein rassistisches Verbrechen handelt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Garagen den Fahrern noch nicht zugeteilt. Deshalb wird nun auch darauf verzichtet, eine Anklage zu erheben.
Der 26-Jährige Bubba Wallace bleibt aber dabei, dass das Seil zu einem Galgenstrick geknotet war, auch wenn es nicht an ihn persönlich gerichtet war, erzählt er bei CNN. Die Schlinge erinnert stark an die Lynchmorde an Schwarzen.
Wallace hatte nach dem Tod von George Floyd erfolgreich für ein Verbot der Konföderierten-Flagge an allen Nascar-Rennen gekämpft. Die rote Fahne mit blauem Kreuz gilt als Symbol für Rassismus und Sklaverei. Dennoch war sie auf den Nascar-Tribünen omnipräsent. Die Südstaaten, zu denen auch Alabama gehört, sind der historische Mittelpunkt der amerikanischen Rassenkonflikte.(red)