Porsche-Skandal in Langstrecken-WM
Jani schon wieder Teamorder-Opfer

Beim Langstrecken-WM-Rennen in Austin (Texas) fahren Neel Jani (Porsche/2.) und Sébastien Buemi (Toyota/3.) erneut sackstark. Bitter: Eine Porsche-Teamorder verhinderte wie schon am Nürburgring den Schweizer Sieg von Neel Jani.
Publiziert: 17.09.2017 um 08:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:20 Uhr
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Für Neel Jani im Porsche gibts «nur» Platz zwei.
Foto: Keystone

Neel Jani war beim 6-Stunden-Rennen in Texas der schnellste Mann im Feld. Jani fuhr im Qualifying und im Rennen jeweils die schnellste Runde. Nach dem Start vermochte er rasch eine Distanz von über 10 Sekunden auf die Konkurrenz herauszufahren und als nach einer Safety-Car-Phase das Rennen nach gut drei Stunden quasi neu gestartet wurde, war es erneut Jani, der innert einer guten halben Stunde erneut um 15 Sekunden davon fuhr.

Doch am Ende musste das Porsche-Trio mit Jani und seinen Kollegen André Lotterer und Nick Tandy wie schon im Juli am Nürburgring die WM-Leader Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley kampflos vorbeiziehen lassen. Denn Porsche geht im Kampf um die Fahrer-WM absolut kein Risiko ein. 51 Punkte beträgt der Vorsprung von Bernhard/Bamber/Hartley drei Rennen vor Schluss auf Toyota mit Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima. 

Während für Buemi die WM damit gelaufen ist, ist es  für Weltmeister Jani, der durch den Ausfall bei den 24 Stunden von Le Mans heuer ohne WM-Chance ist, immerhin ein Lichtblick: Sollte sich beim drittletzten Rennen in Fuji die Situation gleich präsentierten wie in Austin, würden Bernhard, Bamber und Hartley auch ohne weitere Teamorder vorzeitig Weltmeister. 

Um den Jani-Sieg in Austin zu «ermöglichen» hätte sich Sébastien Buemi mit seinem Toyota zwischen die beiden Porsches setzen müssen. Buemi hielt in Texas gut mit, in der ersten Rennstunde gab es sogar eine Schweizer Doppelführung von Jani und Buemi. In der zweiten Rennhälfte verlor das Trio mit Buemi, Kazuki Nakajima und Davidson-Ersatzmann Stéphane Sarrazin aber etwas an Boden und fuhr letztlich mit 22 Sekunden Rückstand an dritter Stelle ins Ziel. 

Austin/Texas. 6-Stunden-Rennen: 1. Timo Bernhard/Brendon Hartley/Earl Bamber (GER/NZL/NZL), Porsche, 192 Runden. 2. Neel Jani/André Lotterer/Nick Tandy (SUI/GER/GBR), 0,276 Sekunden zurück. 3. Sébastien Buemi/Stéphane Sarrazin/Kazuki Nakajima (SUI/FRA/JPN), Toyota, 21,956.

Stand Langstrecken-WM (6 von 9 Rennen): 1. Berhard/Hartley/Bamber 159.  2. Buemi/Nakajima 108. 3. Anthony Davidson (Toyota) 90. 4. Jani/Lotterer/Tandy 83.

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