Peruaner schreibt Motorsport-Geschichte
Mit Down-Syndrom an der Rallye Dakar

Die Rallye Dakar 2019 führt 5600 km durch die Wüste von Peru. Mit dabei ist ein besonderer Lokalmatador.
Publiziert: 07.01.2019 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2019 um 22:07 Uhr
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Eine wohl einmalige Paarung im Rennsport.
Foto: AFP
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Die legendäre Rallye Dakar hat schon vor dem Start am Montag ihren ersten Helden!

Es ist Rallye-Neuling Lucas Barron (25), der bereits vor dem ersten der rund 5600 Kilometern Geschichte schreibt. Der Peruaner ist bei der 41. Dakar-Austragung der erste Teilnehmer mit Down-Syndrom. Barron ist in der Auto-Klasse als Beifahrer dabei – obwohl er nicht steuern und Gas geben muss, alles andere als ein «Schoggi-Job».

Der Beifahrer ist für die komplexe Navigation zuständig. Er muss den Piloten zu den obligatorischen Wegpunkten lotsen, die auf jeder der zehn Tages-Etappen angefahren werden müssen (7. bis 17. Januar).

Warum ist Barron ausgerechnet in einem Rallye-Wagen gelandet? Wegen seines Vaters! Jacques Barron (56) hat bereits fünf Mal an der Rallye Dakar teilgenommen, die ja seit der Terror-Absage 2008 jährlich in Südamerika statt in Afrika stattfindet. Erstmals und wegen Absagen von Ländern wie Argentinien findet das verrückte Motorsport-Abenteuer ausschliesslich in Peru statt.

«Helfe auch meinem Vater»

Mit Pilot Jacques und Navigator Lucas stellt das Gastgeberland nun auch noch eine wohl einmalige Vater-Sohn-Paarung im Motorsport. «Ich helfe meinem Vater auch dabei, auf den Motor, die Strasse und die Reifen zu achten», sagte er. Von seiner durch eine Genommutation verursachten Behinderung ist dabei nichts zu spüren.

«Menschen mit Down-Syndrom können verschiedene Fähigkeiten entwickeln. Lucas kann jeden Sport machen», schildert der Papa gegenüber der Agentur AFP. Sein Sohn habe auch schon Fussball, Schwimmen, Rad, Surfen oder Wasserski betrieben.

Aber für Lucas toppt das Dakar-Abenteuer alles. Vater und Sohn haben sich mit ihrem Allrad-Buggy eineinhalb Jahre und mit der Teilnahme an einer Vorbereitungsrallye auf die Dakar vorbereitet. Und: Lucas hat wie jeder andere der 534 Dakar-Teilnehmer die nötige Lizenz im Sack und die medizinischen Tests erfolgreich absolviert.

Jetzt sagt er vor dem Start am Montag in Perus Hauptstadt Lima: «Dieses Rennen wird brillant für mich.» Angst vor den riesigen peruanischen Sanddünen und den körperlich brutalen Anforderungen im Sand? Hat Lucas nicht. Er sagt sogar mit Blick auf den Heimvorteil: «Es wird einfach, denn wir kennen die Route!»

Dass sich Barron nicht behindern lässt und bei der berüchtigsten Rallye der Welt am Start steht, ringt auch den Dakar-Stars viel Respekt ab. Der frühere Töff-Sieger und heutige Auto-Star Cyril Despres meldete sich persönlich bei Lucas: «Er hat mir auf Facebook geschrieben und mir gratuliert.»

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