Ihren früheren Traum von der Formel 1 hat Simona längst aufgegeben. Die Tests mit Sauber vor über zwei Jahren endeten mit einem Streit, weil vom Management der Fahrerin finanzielle Abmachungen nicht eingehalten wurden.
Jetzt geht die attraktive Schweizern fremd. Sie zieht ab sofort für drei Jahre nach Australien, wird aber mehrmals im Jahr in die Schweiz fliegen. Der neue Arbeitgeber ist die heisseste Meisterschaft auf dem fünften Kontinent, die V8-Supercar-Serie.
Die 1410 Kilogramm schweren Boliden (mit Fahrer) sind mit einem 5-Liter-Saugmotor unterwegs. Tempi von 250 km/h sind keine Seltenheit.
Aber da muss sich Simona ja keine Gedanken machen. Von 2010 bis 2015 hatte sie ja Dutzende von Auftritten in der Indycar-Serie mit dem jeweiligen Höhepunkt, den 500 Meilen von Indianpolis. Da raste unsere Pilotin mehrmals mit über 380 km/h durch die Ovals. Selbst Feuerunfälle hielten sie nicht ab, sofort wieder einzusteigen…
Höhepunkt war der 2. Platz 2013 in Houston. Damit war sie nach Danica Patrick und Sarah Fischer erst die dritte Frau, die dies in der gefährlichsten Serie der Welt schaffte.
Ihr nächstes Abenteuer, die Formel E-Meisterschaft, war nicht ihr Ding. Ohne Lärm herumzurasen. Sie fühlte sich dort nie richtig wohl, holte aber in Long Beach als erste Frau Punkte.
Aber jetzt geht es wieder mit viel Lärm um die Ecken. Simona hat bereits letztes Jahr in Bathurst V8-Supercar-Luft geschnuppert. «Schon damals wusste ich, dass wird meine Zukunft, auch wenn jetzt erstmals die Autos ein Dach haben», sagt Simona.
«Wir sind von dieser Frau begeistert. Sie wird auch viele Fans anlocken. Eine aufregende Sache und einer der grössten Hits in unserer Geschichte», sagt James Warburton, der Chef der Supercar-Serie. Er freut sich schon auf den nächsten März, wenn mit «Clipsal 500» eines der grössten Rennen in Australien über die Bühne geht. Dieses Jahr kamen 265 000 Zuschauer nach Adelaide.
Selbst Leon Bignelli ist begeistert. Der Tourismus-Minister von South Australia: «Tolle Nachrichten. Simonas Übername ist ja Iron Maiden – und sie wird auch bei uns Rekorde brechen!»
Na dann mal alles Gute, Iron Maiden – oder eben Eiserne Jungfrau!