Nach Rätsel-Tod von Teamchef Stefan Kiefer
Aegerter muss um seine Zukunft bangen

Nach dem mysteriösen Tod von Dominique Aegerters Teamchef Stefan Kiefer (†51) ist unklar, ob der Familien-Rennstall auch 2018 an den Start gehen kann.
Publiziert: 27.10.2017 um 23:50 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:09 Uhr
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Aegerters Teammanager Stefan Kiefer hinterlässt seine Freundin und einen Sohn.
Foto: Benjamin Soland
Matthias Dubach

Der Schock sitzt tief bei Dominique Aegerter (27) und seinem Team. Nach dem plötzlichen Rätsel-Tod im Hotelbett von Teamchef Stefan Kiefer (†51) ist die Mannschaft ausser Stande, an diesem Wochenende am GP von Malaysia teilzunehmen.

Aegerters Stimme ist brüchig, als er zu BLICK sagt: «Mich hat am Freitagmorgen einer der Mechaniker geweckt und es mir erzählt. Ich wusste gar nicht, was ich sagen soll. Es ist so traurig, wir werden Stefan sehr vermissen.»

Besonders tragisch: Es war Aegerters Cheftechniker Jochen Kiefer, der seinen Bruder im gemeinsamen Hotelzimmer leblos auffindet. Die Todesursache ist noch unklar. Aegerter: «Jetzt muss der Transport organisiert werden, damit Jochen so schnell wie möglich mit seinem Bruder nach Hause fliegen kann. Wie ich selber nach Hause komme, sehen wir dann. Am Freitag bin ich nur noch kurz zur Rennstrecke gefahren.» Heute wird im Fahrerlager für den beliebten Teamchef eine Schweigeminute abgehalten.

Wer übernimmt den Job?

Stefan Kiefer war das organisatorische Gewissen des Teams. Er kümmerte sich um den wirtschaftlichen Bereich, während Bruder Jochen der Mann für die Technik ist.

Die brutale Wahrheit: Ob das Team weiter existieren kann, steht in die Sternen. Stefan war der Kopf des Familien-Rennstalls. Ob sich das Team einen externen Manager leisten kann, ist unklar.

Aegerter hat für die Saison 2018 einen Vertrag bei Kiefer in der Tasche. Seit der Unterzeichnung läuft aber vieles schief. Zuerst wird ihm der GP-Sieg von Misano aberkannt – das Motorenöl war illegal, das Team wies jegliche Betrugsabsichten von sich. Und jetzt auch noch der Riesen-Schock um Stefan Kiefer.

Die Hoffnung für Aegerters Zukunft: Gemäss Speedweek.com könnte ein britischer Geschäftsmann das Team kaufen. Und Töff-Lieferant Eskil Suter wird alles daran setzen, damit der Schweizer weiter fahren kann. Für den Rest ging im freien Training der Alltag weiter: Tom Lüthi holt hinter Franco Morbidelli Rang 3, war am nassen Nachmittag aber schneller als der WM-Rivale.

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