Es war ein Unfall, der die ganze Formel 1 lähmte. Im letzten August stirbt während des Grand-Prix-Wochenendes in Spa-Francorchamps Formel-2-Pilot Anthoine Hubert (†22) bei einem schrecklichen Crash ausgangs der Eau Rouge.
Der Rennwagen des Franzosen wird von Juan Manuel Correa (20) gerammt, der Amerikaner überlebt schwer verletzt. Jetzt erhebt der damalige Sauber-Nachwuchspilot aus der Reha Vorwürfe gegen den Weltverband FIA.
Correa sagt in einem Interview mit N-TV: «Nach dem Unfall ist am nächsten Tag jeder nach Monza gefahren. Ich bin im Krankenhaus zurückgeblieben und bin vier Tage nach dem Unfall fast gestorben. Da war niemand von der FIA oder sonst jemand, der sich um mich gekümmert hat!»
«Die Ärzte wussten nicht, was das ist»
Neben schwersten Beinverletzungen war der Zustand der Lunge lebensbedrohlich, weil die brutalen g-Kräfte des Unfalls das Organ beschädigt hatten. Correa vermisste Fachkräfte aus dem Rennsportbereich, denn «die Ärzte im Krankenhaus in Belgien wussten nicht, was das ist, denn sie hatten noch nie jemanden gesehen, der so einen starken Aufschlag überlebt hat.»
Gegen die Attacke wehrt sich aber Spa-Rennstrecken-Arzt Christian Wahlen. Das Mitglied der FIA-Ärztekommission sagt bei Racefans.net: «Ich blieb im ständigen Kontakt mit dem Krankenhaus und habe Juan Manuel am Montag nach dem Rennen auch besucht, da hat er sich noch vom Eingriff an seinen Beinen erholt.» Ebenso seien Correas Eltern informiert worden, dass die jederzeit medizinische Unterstützung der FIA erhältlich sei.
Der Sauber-Junior war später von Belgien nach London verlegt worden. Mittlerweile schuftet er in den USA an einem Comeback, auch wenn sein rechtes Bein nach wie vor in einem externen Fixateur steckt. Correa: «Niemand weiss, wie der Zustand des Beines nach Entfernung des Gestells ist. Vielleicht brauchts nur noch zwei Operationen, vielleicht auch fünf. Aber ich will zurückkehren!»