Fünf Tage kämpfen die Ärzte auf der Intensivstation im italienischen Cesena ums Leben von Nicky Hayden. Am Montagabend macht die Klinik die traurige Botschaft öffentlich: Der MotoGP-Weltmeister von 2006 erliegt den Verletzungen seines tragischen Velo-Unfalls.
Sein Zustand liess seither kaum auf Besserung hoffen: «Kentucky Kid» Hayden hatte beim wuchtigen Zusammenprall mit einem Auto in der Nähe von Rimini (I) einen gravierenden Hirnschaden, dazu Verletzungen an Brust und Hüfte erlitten.
Bis zuletzt hatte Haydens Familie darauf gehofft, Nicky möge sich wieder erholen. «Nicky und meine Familie brauchen jetzt ein Wunder», sagte Vater Earl. «Bitte betet weiter.»
Klinik mit Kommunikations-Panne
Wie «SpeedWeek» berichtet, leistet sich das Spital einen Fauxpas, als es um die Nachricht des Ablebens von Hayden geht.
Offenbar hätten Haydens Angehörige bereits am Sonntag entschieden, die lebenserhaltenden Massnahmen innerhalb der nächsten 24 Stunden abschalten zu lassen. Die Mitteilung darüber sollte aber erst am Montag um 19.00 Uhr kommuniziert werden.
Die Klinik verschickte das Communiqué aber bereits früher an die italienische Presse, aber mit der Uhrzeit 19.XX Uhr.
Grosse Anteilnahme seit dem Unfall
Die Anteilnahme seit letztem Mittwoch ist riesig. So sagt etwa Tom Lüthi, langjähriger Weggefährte von Hayden: «Ich muss sehr viel an ihn denken». Die beiden kannten sich seit Jahren, waren zusammen für die Uhrenmarke Tissot als Markenbotschafter engagiert.
Mit am schwersten betroffen zeigt sich Valentino Rossi. Der Superstar der MotoGP war seit Jahrzehnten ein guter Freund von Hayden. «Nicky ist einer der besten Freunde, die ich im Fahrerlager hatte. Es ist eine grosse Tragödie!»
War Autofahrer zu schnell unterwegs?
Während rund um den Globus um den 35-Jährigen getrauert wird, wird geprüft, ob der Lenker des Unfall-Autos zu schnell unterwegs war. Der 30-jährige Italiener wurde bereits am Unfall-Ort negativ auf Alkohol getestet. (sih/eg)