WM-Leader verpatzt Hauptprobe
Quali-Schlappe für Lüthi auf dem Sachsenring!

Tom Lüthis erstes Zeittraining als WM-Leader seit über drei Jahren geht in die Hose. Der Titelanwärter kann am Sonntag nur aus der vierten Startreihe losfahren. Rivale Alex Marquez ist hingegen ganz vorne.
Publiziert: 06.07.2019 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2019 um 09:31 Uhr
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Tom Lüthi auf dem Sachsenring: Die Quali läuft nicht nach Wunsch.
Foto: Freshfocus
Matthias Dubach aus Hohenstein-Ernstthal

Es ist April 2016, als Tom Lüthi (32) letztmals als WM-Leader an ein GP-Wochenende reist. Nun fährt der Emmentaler auf dem Sachsenring erstmals seit über drei Jahren als Gesamtführender ein Qualifying. 

Aber auf der 15-minütigen Zeitenjagd um die Pole-Position kassiert Lüthi eine Schlappe. Er kommt in seinen Versuchen einfach nicht auf Touren. «Nach dem Training war ich sehr zuversichtlich. Aber dann war ich mit dem Vorderrad am absoluten Limit, es drohte in fast jeder Kurve einzuklappen», sagt Tom. Es ist wohl der deutlich wärmere Asphalt, der die Lüthis Reifen aus dem Arbeitsfenster bringt. 

Tom muss am Sonntag (12.20 Uhr, live SRF2) vom 12. Startplatz ins Rennen gehen. Bisher waren in dieser Saison zwei achte Plätze seine schwächsten Quali-Ergebnisse. Zwar verliert er nur 0,442 Sekunden: Aber das bringt auf dem kurzen Sachsenring eben doch nur die vierte Startreihe. 

Rivale Alex Marquez auf Pole

Umso bitterer: Lüthis erster Verfolger in der WM, Weltmeister-Bruder Alex Marquez (6 Punkte Rückstand), muss nach einem Sturz im Training im Q1 ran. Dort schafft der Spanier den Sprung in den Pole-Kampf aber problemlos und schnappt sich die Bestzeit. Marquez fährt vor Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini und Lüthis Teamkollege Marcel Schrötter auf die Pole. Alex sagt: «Ich erwarte aber trotzdem, dass Tom im Rennen sehr schnell sein wird.» 

Lüthi: «Fürs Rennen ist noch nichts verloren. Aber es wird in den ersten Kurven richtig eng. Es ist ein grösseres Risiko, von weit hinten zu starten.» Immerhin sind für den Renntag nur noch 20 Grad statt wie am Samstag 28 Grad angesagt. «Darauf können wir uns aber nicht verlassen!»

Für Dominique Aegerter endet die Quali wie erwartet schon im Q1. Der Sachsenring-Sieger von 2015 verpasst den Sprung ins Q2 der besten 14 Piloten deutlich und geht am Sonntag vom 21. Startplatz ins Rennen.

Marquez auf MotoGP-Rekordjagd

In der Königsklasse heisst es: Marc Marquez – wer sonst? Der MotoGP-Weltmeister schnappt sich die Pole-Position. Der Sachsenring-Spezialist kann am Sonntag schon zum 10. Mal den GP auf der engen und kurzen Piste in Hohenstein-Ernstthal gewinnen.

Es ist die 57. MotoGP-Pole des Spaniers, nur noch eine fehlt ihm, um den Königsklassenrekord von Mick Doohan einzustellen. Auf Rang 2 landet der neue Super-Youngster Fabio Quartararo (Fr), Dritter wird Assen-Sieger Maverick Vinales. Dessen Teamkollege Valentino Rossi muss sich mit Rang 11 begnügen, der Superstar steckt in einer Krise.

Ein Desaster ist die Quali für Vizeweltmeister Andrea Dovizioso: Der Italiener verpasst auf seiner Ducati den Einzug in das Q2 und muss am Sonntag von Startplart 13 losbrausen. Takaaki Nakagami, der wegen einer Verletzung auf Krücken zu seinem Töff hinken muss, verdrängt Dovizioso aus dem Top-12.

Raffin patzt in der MotoE-Quali

Auf dem Sachsenring ist erstmals die neue MotoE am Start, das ist die Formel E der Motorräder. Der Zürcher Jesko Raffin erlebt in der Super-Pole aber ein Desaster. Er fährt zu früh aus der Boxengasse, seine Zeit wird gestrichen. Er muss zum ersten Elektro-GP der Töff-Geschichte (8 Runden) vom 17. Startplatz losfahren

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