In der ersten Quali nach der Sommerpause müssen die Töff-Asse mit trickreichen Bedingungen klar kommen! Als Tom Lüthi und seine Moto2-Gegner ins Q2 starten, macht der Regen gerade eine Pause, die Ideallinie trocknet ab. So sehr, dass einige Fahrer zur Hälfte der nur 15-minütigen Session an den Boxen von Regen- auf Trockenreifen wechseln.
Bei diesem verrückten Wetter-Poker kommt WM-Leader Alex Marquez am besten klar. Der Rivale von Tom Lüthi holt mit einem riesigen 2,018-Sekunden-Vorsprung die Pole-Position. Lüthi hingegen verzichtet auf den Reifenwechsel und ersäuft in der Quali: Nur Rang 12 mit 6,696 Sekunden Abstand zu Marquez.
Lüthi sagt: «Dieser Wetter-Poker ging schief. Ich sah Marquez abbiegen zum Reifenwechsel. Doch ich war überzeugt, dass es für die Slicks zu nass bleiben wird. Aber in der letzten Runde war es plötzlich genug trocken, ich bin auf den Regenreifen nur noch herumgerutscht.»
Rückschlag im Titelkampf gegen Alex Marquez?
Wie schon vor der Sommerpause auf dem Sachsenring muss Tom erneut von Startplatz 12 los fähren, während Marquez auf Pole steht. Dabei sagte der WM-Zweite am Donnerstag: «Solche Startplätze liegen im Titelkampf eigentlich nicht mehr drin!»
Dominique Aegerter kommt im verregneten Q1 auch überhaupt nicht auf Touren. Der Rohrbacher findet im Nassen mit seiner MV Agusta kein Vertrauen und muss sich mit dem 30. Rang begnügen. Letzte Startreihe – nur der Deutsche Philipp Öttl startet noch hinter Aegerter. Von so weit hinten musste Domi letztmals vor acht Jahren starten. «Ich hatte überhaupt keinen Hinterrad-Grip. Schon nach zwei Runden war klar, dass hier nichts geht.»
Marc Marquez nach Zoff mit irrer Pole-Show
Trickreiche Bedingungen gibts zuvor auch in der Königsklasse MotoGP. Die Ideallinie ist am abtrocknen, doch der nächste Regenschauer ist schon in Sicht. Die Reifenwahl wird zum grossen Poker. Weltmeister Marc Marquez riskiert es auf den Trockenreifen. Damit legt er auf der rutschigen Strecke eine irre Show hin.
Marquez zaubert sich zu einer bei diesen Bedingungen für unmöglich gehaltenen Rundenzeit von 2:02,753 min. Damit fährt der Spanier auf die Pole-Position – mit unfassbaren 2,525 Sekunden Vorsprung auf Regenspezialist Jack Miller. «Ich habe erst im Nachhinein erkannt, dass ich eigentlich zu viel riskiert habe», sagt der WM-Leader.
Das Verrückte bei der Marquez-Show: Zuvor auf seiner ersten Ausfahrt bekommt er Zoff mit Alex Rins, der sich rüde an ihm vorbeirempelt. Als beide an die Box fahren, kommts nochmals zu einer Berührung. Doch danach legt Marquez richtig los. Töff-Legende Valentino Rossi hingegen bleibt den Regenreifen treu und landet auf dem siebten Platz.