Töff-Re-Start in Spanien
Maskenpflicht bei 40 Grad!

Das gab es noch nie: Ein Motorrad-GP ohne Zuschauer. Aber das ist beim Töff-Re-Start in Jerez nicht die einzige Änderung zu früher.
Publiziert: 16.07.2020 um 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2020 um 19:23 Uhr
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Auch in der Box gilt Maskenpflicht: Tom Lüthi und seine Mechaniker beim Testtag vor dem GP-Wochenende.
Foto: Fritz Glänzel
Matthias Dubach

Die Stars der Töff-WM stehen am Sonntag wieder am Start. Aber nach dem Corona-Unterbruch unter völlig neuen Bedingungen. Der Re-Start in Jerez (Sp) ist das erste von 13 geplanten Geister-Rennen.

Das Fahrerlager ist abgeriegelt. Nur exakt 1682 Personen sind nach Kontingenten aufgeteilt zugelassen. Normalerweise tummeln sich rund 5000 auf dem Areal hinter den Boxen. Nun gibt’s keine VIP-Gäste. Keine Fans. Keine Grid-Girls. Keine Journalisten. Kaum TV-Personal, auch das SRF kommentiert von daheim.

Die meisten Rennställe müssen mit weniger Personal als üblich arbeiten. Für alle vor Ort gilt Maskenpflicht – bei Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad. WM-Promoter Dorna hat jedes Detail in einem 60-seitigen «closed doors protocol» geregelt. Am streng kontrollierten Rennstrecken-Eingang wird die Zugangsberechtigung, die Körpertemperatur und eine Gesundheits-App geprüft, die jeder der 1682 Zugelassenen heruntergeladen haben muss und alle Fakten seiner negativen Corona-Tests aufzeigt. Es heisst, dass die App auch eine Tracing-Funktion hat.

Am Abend wie sonst mit dem ganzen Team lecker spanisch essen und ein Bier trinken? Gibt’s unter Covid-Bedingungen nicht. Gegessen wird allein oder mit Social Distancing. Die Mechaniker dürfen sich nur zwischen Hotel und Strecke bewegen.

Einige Piloten wie Tom Lüthi sind sogar an der Strecke kaserniert. Der Schweizer schläft in einem «GP-Room», ein Container mit Bett im Fahrerlager. Da in Jerez auch nächste Woche nochmals ein GP gefahren wird, verbringt Lüthi zwei Wochen komplett an der Strecke.

«Viel anderes als Netflix habe ich da nicht als Ablenkung», sagt Tom und scherzt: «Vielleicht kann ich die Kieselsteine zählen in den Kiesbetten der Strecke!» Aber der Moto2-Pilot sagt auch: «Es ist grossartig, dass dieses Schutzkonzept uns erlaubt, wieder Rennen zu fahren. Ich freue mich sehr.»

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