«Sitze schon seit 8 Tagen in Quarantäne fest»
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Kevin Aegerters in Vietnam:«Sitze schon seit 8 Tagen in Quarantäne fest»

Töff-Familie Aegerter im Quarantäne-Elend
Domis Bruder Kevin mit Panikattacken in Vietnam

Töff-Pilot Dominique Aegerter steckt wegen der Ausgangssperre in Spanien fest. Sein Bruder Kevin bangt derweil in Vietnam wegen einer polizeilichen Quarantäne um die Heimkehr von seiner Asienreise.
Publiziert: 29.03.2020 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2021 um 18:46 Uhr
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Ungewisse Zeit: Dominique Aegerters Bruder Kevin steckt in Vietnam in der Quarantäne.
Foto: Zvg
Matthias Dubach

Er hat eine Traumreise vor sich, als Kevin Aegerter (31) nach Asien aufbricht. Der Bruder und Manager von Töff-Rennfahrer Dominique Aegerter (29) will nach Thailand und Vietnam, dazu in Australien alte Sprachaufenthalts-Freunde besuchen – sowie beim Töff-GP in Buriram (Thai) und den Superbike-Tests von Dominique in Malaysia vorbeischauen.

Doch nach den ersten unbeschwerten Wochen zerstört der Coronavirus-Ausbruch alles. Die Töff-Events sind abgesagt, Dominique ist wegen des abgesagten Sepang-Tests in Spanien hängen geblieben und dort von der strengen Ausgangssperre betroffen.

Polizei verordnet Quarantäne

Noch härter hat es Bruder Kevin erwischt. Er steckt in Vietnam in einem kargen AirBnB-Haus fest. Er darf sich nur in seinem Zimmer und der Gemeinschaftsküche bewegen – die Polizei von Saigon hat ihn und seine amerikanische Kollegin in eine zweiwöchige Quarantäne gesteckt, weil ein Haus-Bewohner im selben Club war wie ein Infizierter. Vietnam hat so insgesamt 75000 Menschen im Land unter Quarantäne gestellt.

Aegerter sagt zu BLICK: «Für Samstag vor einer Woche hatte ich einen Rückflug organisiert. Aber am Flughafen wurde mir der Einstieg verwehrt, weil ich kein Attest hatte, dass ich Corona-negativ bin.» Doch in einem Spital Symptome vortäuschen, sich testen lassen um so ans Formular zu kommen, erscheint dem Rohrbacher viel zu riskant.

Kevin geht ins Haus zurück – wo er von der Zwangs-Quarantäne erfährt. «Da bekam ich extrem Angst, ich hatte Panikattacken», schildert der Töff-Manager. Weit weg von daheim, ohne Aussicht auf einen Rückflug. Und mit kaum Geld.

Das Geld geht aus

«Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen, wenn ich die Miete und die extrem hilfsbereiten Nachbarn, die für uns einkaufen und es vor die Türe stellen, nicht bezahlen kann», schildert Kevin. Eine Devisen-Überweisung auf ein vietnamesisches Konto ist längst veranlasst, hat aber noch nicht geklappt. Dazu kommen die Sorgen um den ebenso feststeckenden Bruder und die Eltern daheim in der Risiko-Gruppe.

Mittlerweile hat Kevin aber neuen Mut gefasst. Video-Chats bringen die Töff-Familie trotz der Distanzen näher zusammen. Und Aegerter hat sich gegen den Quarantäne-Koller eine Tagesstruktur gegeben. Daneben organisiert er mit Hilfe vom EDA und der Mobiliar die Rückreise nach dem Ende der Quarantäne am 4. April, sein Flug soll nun am 7. April gehen.

Der Lockdown droht

Das Riesen-Problem: Vietnam hat zwar offiziell erst 169 Corona-Fälle und keinen einzigen Todesfall. Aber ein Lockdown ist trotzdem täglich denkbar. «Dann würde ich hier gar nicht mehr wegkommen», sagt Kevin. «Im Nachhinein hätte ich auf meine Mutter hören und direkt von Australien heim fliegen sollen!»

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