«Man sieht ihm den Druck an»

Lüthi startet nach Podest Psycho-Spielchen gegen Marquez

Psychospielchen gehören in der Töff-WM dazu. Ein paar richtig gewählte Worte können den Gegner verunsichern und so spürbar langsamer machen. Valentino Rossi hat die Psychospielchen in seinen Glanzzeiten perfektioniert.

Jetzt übt sich auch Lüthi darin, wenn auch nur sanft. Nach dem 3. Platz in Japan setzt der Emmentaler ein paar feine verbale Spitzen gegen Alex Marquez, der nur 8. wird.

«Marquez? Ich bin vorbei und weg!»

«Ich kümmere mich nicht um Alex», sagt er etwa gemäss «Speedweek» den Medien in Australien. «Heute habe ich ihn irgendwann in der zweiten oder dritten Runde überholt – ich bin vorbei und weg.»

Das Nervenkostüm beim WM-Leader ist offensichtlich angekratzt. Seit drei Rennen geht nichts mehr. Der Seriensieger des Sommer belegt nur noch die Ränge 5, 6 und 8. «Es war heute komplizierter als erwartet», sagt er. «In Malaysia müssen wir wieder einen Schritt nach vorne machen.»

«Man sieht Marquez den Druck an»

Das Tief geht nicht spurlos am Spanier vorbei. Gegenüber BLICK erläutert Lüthi, wie er seinen WM-Gegner in der heissen Phase der Saison wahrnimmt. «Der Druck ist jetzt bei ihm und das sieht man ihm auch an», holt Lüthi aus. Er sehe ihn ja täglich bei der Arbeit, man laufe sich über den weg, habe denselben Arbeitsort. Und was er sieht, gefällt Tom.

«Er hat jetzt in Australien den ersten Matchball vergeben. In der WM ist noch alles möglich. Es sind noch zwei Rennen und die Meisterschaft ist offen», weiss Tom. «Ich habe nichts zu verlieren.»

Eher Lüthi- als Marquez-Terrain

Tatsächlich ist nach Philip Island die WM wieder offener. Zwei Rennen vor Schluss liegt Lüthi nun noch 28 Punkte (ein Sieg gibt 25 Punkte) hinter dem Spanier zurück.

Jetzt folgen die Rennen in Sepang (Mal) und Valencia (Sp). Auf beiden Strecken hat Lüthi schon gewonnen. Marquez ist auf den beiden Kursen noch ohne Sieg. In Malaysia war er in der Moto2 nie besser als 7.