Kaffee, Rührei, Müesli und Früchte. Der Tag in Mugello beginnt für Tom Lüthi wie immer. Beim Zmorge langt der Moto2-Pilot zu. Mit der möglichen Eroberung der WM-Krone vor Augen.
Doch plötzlich ist Lüthi nur noch ein Häufchen Elend, ihm ist schwindlig. «Mir hat jede Energie gefehlt, ich war einfach schlaff», sagt Lüthi. «Ich weiss nicht, ob es das Zmorge war. Einem Mechaniker ging es ähnlich.»
Superstart trotz Übelkeit
Lüthi fährt zunächst derart angeschlagen das Warm-up. Legt sich dann noch einmal für ein Nickerchen hin. Das hilft, aber nicht viel. Lüthi: «In der Startaufstellung musste ich mich beinahe noch übergeben.»
Umso erstaunlicher, wie Lüthi danach aufdreht. Der 32-Jährige zeigt einen Superstart, übernimmt vom 2. Platz aus sofort die Führung und verteidigt sie zunächst gegen Teamkollege Marcel Schrötter. Doch gegen die Angriffe von Alex Marquez und Luca Marini ist er danach chancenlos.
Lüthi weiter voll im WM-Rennen
Der Grund dafür ist aber nicht nur die angeschlagene Fitness. Bei knapp 30 Grad bekommt Lüthi Probleme mit dem Grip, kann nicht mehr so schnell fahren wie die zwei Tage zuvor in Training und Qualifying. «Wir haben noch nicht die optimale Abstimmung gefunden, sind aber schon auf viel höherem Niveau.»
Lüthi kämpft den dritten Platz ins Ziel, feiert den dritten Podestplatz der Saison. Und ist damit zurecht vollauf zufrieden.
Die WM-Führung kann er so nicht erobern, weil Leader Baldassarri vom 15. bis auf den 4. Platz vorfährt. Aber Lüthi ist «voll im Spiel dabei», wie er es formuliert. Als WM-Dritter liegt er 4 Punkte hinter dem Italiener. Im Sandwich zwischen den beiden ist Marquez.
Aegerter ohne Zähler
Dominique Aegerter geht ohne Punkte aus. Der Oberaargauer belegt den 17. Platz.
In der MotoGP feiert Danilo Petrucci seinen ersten Sieg in der MotoGP. Der Ducati-Pilot setzt sich in einem packenden Dreikampf vor WM-Leader Marc Marquez (Honda) und Teamkollege Andrea Dovizioso durch. In der Moto3 siegt Tony Arbolino vor Lorenzo Dalla Porta und Jauma Masia.