Sie haben sich am selben Tag die WM-Krone aufgesetzt. In Indonesien wird Töff-Pilot Dominique Aegerter erneut Supersport-Weltmeister. In Bahrain ist es Auto-Rennfahrer Sébastien Buemi, der zum dritten Mal Langstrecken-Weltmeister wird.
Das Schweizer Vollgas-Duo verbindet nicht nur das Datum ihrer jüngsten Titel. Sie teilen auch das Schicksal, was den Stellenwert ihrer Sparten angeht.
Beide sind enorm erfolgreich in der 2. Liga des Motorsports. Beide holen ihre Siege in Meisterschaften, die kaum mal im Fernsehen zu sehen sind.
Aegerter hat in seinem Glanzjahr 2022 neben dem Supersport-Titel auch die Krone im elektrischen MotoE-Weltcup gewonnen, alles WM-Kronen ausserhalb des Grand-Prix-Zirkus. Die WM-Titel unserer grossen GP-Helden Luigi Taveri, Stefan Dörflinger, Tom Lüthi oder auch Rolf Biland bleiben natürlich die Schweizer Töff-Sternstunden.
Aber Aegerter ist nun eben der Buemi des Töff-Sports. Beide waren auf der grossen GP-Bühne zwar konkurrenzfähig, haben aber in der Formel 1 respektive in der Töff-WM nie den ganz grossen Durchbruch geschafft.
Dafür rasen sie nun in kleineren WM-Kategorien von Sieg zu Sieg. Das ist eher clevere Karriereplanung als ein Makel. Denn auch ausserhalb der MotoGP und der Formel 1 wird an der Spitze enorm Gas gegeben.
Aegerter und Buemi gehören, über den Daumen gepeilt, auf zwei respektive vier Rädern zu den besten 50 Rennfahrern der ganzen Welt. Und das als Profi-Piloten aus der Schweiz, wo es nicht einmal eine Rennstrecke gibt. Hut ab.