Schweizer Töff-Crack im Spital
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Meister-Titel verpasst:Schweizer Töff-Crack im Spital

Hirnblutung nach Horror-Crash
Drama um Schweizer Töff-Teufelskerl

Der Berner Lukas Maurer steht vor dem Titelgewinn in der Meisterschaft der wilden Kerle mit den irren Rennen auf normalen Strassen. Doch dann kommt beim Final in Deutschland alles ganz anders.
Publiziert: 30.09.2021 um 01:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2021 um 09:15 Uhr
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Schweizer Road-Racing Star: Lukas Maurer fährt Rennen auf abgesperrten öffentlichen Strassen.
Foto: Sven Thomann
Matthias Dubach

Er kennt sich mit der Gefahr aus! 2019 nimmt Lukas Maurer (27) am gefährlichsten Töff-Rennen der Welt auf der berüchtigten Isle of Man teil. Doch nun hat es den Berner auf einer der anderen Pisten im verrückten «Road-Racing»-Zirkus (Rennen auf abgesperrten öffentlichen Strassen) böse erwischt.

Maurer stürzt am Quali-Samstag im deutschen Frohburg so schwer, dass er mit einer Hirnblutung auf der Intensivstation landet. Als der Druck in seinem Kopf ansteigt, wollen die Ärzte den Schädel öffnen, um die drohende Lebensgefahr abzuwenden.

Doch dann nimmt der Schädeldruck von selber wieder ab, die Hirnblutung bildet sich zurück. Schon am Montag kehrt Maurer in die Schweiz zurück – doch nur, um dann wegen einer erneuten Hirnblutung im Spital zu landen! Diesmal in Thun.

Ernste Situation blieb zunächst unerkannt

Doch der Töff-Teufelskerl übersteht auch den zweiten Spital-Schock, nach drei Tagen darf er wieder heim. Zwar hat er durch die verpassten Finalrennen den Kampf um den Meister-Titel verloren. Aber Maurer kann froh sein, glimpflich davon gekommen zu sein. Vor allem auch, weil sein ernster Zustand zunächst gar nicht erkannt wurde.

Maurer zu Blick: «Der Sturz war eigentlich harmlos und extrem ärgerlich, weil ich gar nicht gepusht habe. Mir ist bei 200 km/h das Vorderrad weggerutscht. Das kann auf jeder Rennstrecke passieren. Doch dann hat es mich auf den Kerbs hochkatapultiert. Ich bin 150 Meter mit vielen Überschlägen durch einen Acker geschlittert, wieder auf die Strecke gelangt und dort ohnmächtig liegen geblieben. Aber im Medicalcenter haben sie mich nach einer Stunde entlassen.»

Der Berner ruht sich danach aus, während das halbe Fahrerlager solidarisch zusammenkommt, um den Töff zu flicken. Sein Schweizer Rennfahrerkollege Olivier Lupberger besorgt sogar einen neuen Helm.

Den Crash-Töff wollte er verkaufen

Doch bald ist ans erneute Fahren nicht mehr zu denken. Maurer ist schwindlig und übergibt sich. Eine Krankenschwester, die privat an der Strecke ist, rät dringend zu einem Spitalbesuch. Dort angekommen, wird Maurers Kopf notfallmässig geröntgt. Das Drama nimmt seinen Lauf. Die bangen Stunden erleben Maurers Mutter Katharina und Bruder Marcel vor Ort mit. Sie sind es dann, die ihn am Montag im Spital abholen und in die Schweiz zurückbringen.

Aber dann verschlechtert sich eben sein Zustand erneut. «Mir ist es aber rasch wieder besser gegangen», sagt Maurer. Holt er den entgangenen Meistertitel nun 2022 nach? «Gerne. Doch nun muss ich mich zuerst ums Budget kümmern!»

Der gelernte Töff-Mech und heutige Bürolist wollte eigentlich seinen Sieger-Töff von dieser Saison verkaufen und eine neue Maschine aufbauen – aber nun hat er ein Wrack heim gebracht.

Doch wetten, Maurer rast 2022 auf der Isle of Man und in Frohburg wieder um die Hausecken?

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